Auszug aus AB 14 09 vom 2. April (Bernecker) "Das gesamte Banken-Comeback steht auf 2 Beinen: Die Sanierung der Banken jede für sich, wie vielfältig beschrieben. Das andere Bein ist die Kreditfähigkeit der Banken für die gesamte Industrie und ihre Investitionen. Dazu gehört aber als wichtigster Baustein: Das Comeback der Bankenkurse ist die Voraussetzung für deren „Geschäftsfähigkeit“. In den Bankenkursen drückt sich ein hohes Maß von Vertrauen aus. Die Kapitalisierung der Banken ist wiederum eine Meßlatte dafür, wie sie im internationalen Banking eingeschätzt werden. Daraus entsteht eine positive Vertrauensspirale, im Gegensatz zur negativen Spirale der letzten 24 Monate. An deren Kapitalisierung orientiert sich deren Kreditwürdigkeit. Der Absturz der Banken ist eine historische Dimension geworden. Die Gewinnerwartungen lasen Sie vor 8 Tagen an dieser Stelle. Nun geht es in die Gegenrichtung. Was schaut dabei heraus? Das Investment-Banking bleibt das alte, weil es ohne dem nicht geht. Machen Sie sich keine Illusionen oder falsche Vorstellungen: Zu freien Märkten gehört das Investment-Banking, aber nur für die, die es beherrschen. In Deutschland gehört nur eine Bank dazu. In Europa sind es vielleicht drei oder fünf. Alle anderen sind nationale Banken mit eigener Struktur, aber soliden Erträgen. Eine Eigenkapitalrendite von 10 bis 12 % ist deutscher Durchschnitt. Die DT. BANK kann 18 % erreichen, was einsame Spitze wäre. Die COMMERZBANK mag man bei 10 % einschätzen. Für die europäischen Konkurrenten unter den Großbanken gelten ähnliche Sätze. Das bedeutet: Werden diese EK-Renditen in den kommenden beiden Jahren erreicht, so liegen alle diese Banken gut 200 % über den Tiefstkursen der letzten Wochen. Im Zweifel auch bei 300 % und mehr. Das läßt sich sogar aus dem Kursverlauf des DAX-Banking unschwer herauslesen (siehe oben). Der Kurs der DT. POSTBANK wird im Moment manipuliert. Das hängt mit dem Optionsvertrag zwischen der POST und der DT. BANK zusammen. Eine gewisse Schlüsselgröße ist der letzte Emissionskurs von 18,25 € für die Kapitalerhöhung im letzten Herbst. Sie wurde von der POST gezeichnet. Sie ist ein Aufhänger für die Ziehung der nächsten Tranche, die von der DT. BANK zu übernehmen ist. Der Stand der Verhandlungen ist uns unbekannt. Feststeht aber, daß der Buchwert der POSTBANK-Aktie zum Zeitpunkt des vereinbarten Kaufpreises über 40 € lag. Dafür hatten die Deutschbanker Einblick in die Bücher. Man kann nicht annehmen, daß ihnen derart grobe Falscheinschätzungen unterlaufen sind, und der damalige Kurs aus der Luft gegriffen war. AAREAL-BANK erklärt sich selbst für „lupenrein“. In der Bilanz stecken keine toxischen Produkte. In der Einschätzung des Marktes nimmt man sie jedoch in Sippenhaft. Auch hier liegt nach gleicher Rechnung der Buchwert deutlich über 14 bis 18 €, wenn man lediglich die aktuellen Risikoabschläge für alle Banken berücksichtigt. Sehr wahrscheinlich ist eine Korrektur nach oben notwendig. Zweifel an den Zahlen bestehen jedenfalls nicht." Richtig eingeschätzt. Weiter ruhig drinbleiben. Hans |