Ich gebe dir recht, denn wer nicht schon seit längerer Zeit investiert ist, der ist entweder Neuling (irgendwann muss man ja mal anfangen) oder er hat von der Börse immer noch nichts verstanden. Ob wir in der Spätphase eine Hausse sind, möchte ich jedoch anzweifeln. Kann dafür nämlich keine echten Vorzeichen erkennen und Übertreibungen sehen anders aus.
Klar ist, je höher die Kurse steigen, desto dünner wird die Luft. Normal sind dabei auch Rücksetzer. Baisse oder gar ein Crash in dieser Situation? Weshalb, warum, weswegen, außer aus den Einflüssen heraus, die sowieso niemand erwartet und die daher überraschend kommen würden. Aber das sind die unkalkulierbaren Einflüsse die jeder Risikoanlage anhaften.
Ansonsten, wofür eine Absicherung? Alle Modelle kosten mehr als sie bringen und warum nicht die Gewinne laufen lassen? Weshalb arbeitet Herr Busch nicht mit der einfachsten und billigsten aller Methoden, nämlich einem Stopp-Loss im Geiste, der entsprechend angepasst wird? Er ist schließlich so nah am Börsengeschehen dran, dass ihn nur ein unverhoffter Crash wirklich überraschen könnte.
War Herr Busch früh dabei und hat im Februar verkauft, dann hat er gutes Geld gemacht, aber bestimmt kein großes. Liegt er falsch mit seiner Ansicht, muss er entweder lange Zeit auf einen Neueinstieg warten oder sich teurer wieder einkaufen. Irrartionales Handeln. Nebenbei, neue Höchststände im DAX, bei einzelnen Aktien, bei Rohstoffen usw. werden immer erreicht. Dies liegt alleine schon in der Inflation begründet. Die Psychologie tut ihr übriges. Der Zeitpunkt dafür bleibt jedoch unbestimmt.
Zu den Vorpostern sei noch angemerkt. Wer meint in den nächsten Buchladen gehen zu können, um dort ein Werk zu erwerben, welches ihm die Möglichkeit eröffnet die Finanzmärkte berechenbar zu machen, der hat im Grunde schon verloren und wird zumindest langfristig deutlich mehr Frustphasen erleben. Meistens weil er den Geschehnissen hinterherläuft.
Finanzmärkte sind nicht berechenbar, allenfalls einschätzbar. Hartgesotten setze ich persönlich mit Kostolanys G für Geduld gleich. Doch dafür haben die meisten Menschen schon nicht die Nerven. |