Happy End
: Grönlands Eisschild schmilzt so schnell wie nie
Grönlands Eisschild schmilzt so schnell wie nie
Ein kalter Riese schrumpft. Neue Berechnungen legen nahe, dass Grönlands Eisschild immer schneller verschwindet. Das haben Forscher gleich mit zwei verschiedenen Methoden herausgefunden. Ergebnis: Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich.
Die Dimensionen des frostigen Riesen entziehen sich dem menschlichen Verstand. Grönlands Eispanzer bedeckt eine Fläche von etwa 1,7 Millionen Quadratkilometer. Am Aussichtspunkt über dem Sermeq Kujalleq-Gletscher bei Ilulissat blickt man zähneklappernd auf Eis, soweit das Auge reicht. Die Vorstellung, dass der im Inneren der Insel bis zu drei Kilometer dicke Eispanzer schmilzt, fällt schwer.
Doch die große Zahl riesiger Eisberge und das Tal, in dem sie sich langsam entlang schieben (siehe Fotostrecke links), erinnern daran, dass hier und an fast allen anderen Orten Grönlands eine massive Umwälzung vor sich geht. Der Gletscher hat sich in den vergangenen Jahren um 15 Kilometer zurückgezogen. Scheinbar unaufhaltsam schmilzt das Eis der Insel. Die Schätzungen, wie schnell das passiert, gehen weit auseinander. Doch das Verschwinden des Inlandeises lässt weltweit den Meeresspiegel steigen - mit potenziell dramatischen Folgen für Millionen von Menschen.
Die Gletscher der Welt schmelzen - an diesem Trend kommt auch Neuseeland nicht vorbei. Dort ist das Volumen der Eismassen im vergangenen Winter erneut zurückgegangen, wie jetzt eine Studie beweist. Und das nicht zu knapp: In den letzten 30 Jahren hat sich die weiße Pracht halbiert.
Happy End
: Forscher warnen vor blitzartigem Klimawandel
Forscher warnen vor blitzartigem Klimawandel
Die Erde erwärmt sich viel schneller, als es selbst düsterste Szenarien vorhergesagt haben, für Gegenmaßnahmen bleiben nur noch wenige Jahre. Diese dramatische Warnung haben jetzt renommierte Klimaforscher veröffentlicht. Kritiker halten den Bericht jedoch für überzogen.
Die Erkenntnisse der Wissenschaftler im Einzelnen:
Sowohl der grönländische als auch der antarktische Eisschild verlieren zunehmend an Masse und tragen zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Dies zeigten Satellitendaten und direkte Messungen.
Das arktische Meereis schwindet deutlich schneller, als nach den Vorausberechnungen zu erwarten war: So war der Eisverlust in den Sommern 2007, 2008 und 2009 jeweils rund 40 Prozent größer als der Mittelwert der Simulationsrechnungen, die im vierten Weltklimabericht vom Februar 2007 stehen.
In den vergangenen 15 Jahren ist der Meeresspiegel um mehr als fünf Zentimeter gestiegen - rund 80 Prozent mehr, als im dritten Weltklimabericht aus dem Jahr 2001 vorausberechnet worden war. Durch den Schmelzwasserzufluss von Eisschilden und Gebirgsgletschern könnte der Pegel bis zum Jahr 2100 global um mehr als einen Meter bis maximal zwei Meter ansteigen. Im nächsten Jahrhundert muss mit einem weiteren Anstieg gerechnet werden.
2008 wurden rund 40 Prozent mehr Kohlendioxid aus fossilen Quellen freigesetzt als 1990. "Selbst wenn die Emissionen nicht weiter zunähmen, wäre schon innerhalb von 20 Jahren das Emissionsbudget aufgebraucht, das der Welt noch zur Verfügung steht, wenn die globale Erwärmung auf höchstens zwei Grad begrenzt werden soll", heißt es in dem Bericht.
Wie sieht die Erde 40 Jahre nach Kopenhagen aus? Schränkt der Klimawandel das Leben drastisch ein - oder sind die gröbsten Folgen der Erderwärmung abgewendet? Zwei Szenarien.
Mit Blick auf die aktuelle Klimakonferenz in Kopenhagen skizzieren wir zwei radikale Szenarien für das Jahr 2050. Sie zeigen die Spannweite möglicher Entwicklungen auf der Erde. Im einen Fall (Seiten 1 und 2) scheitert ein Abkommen, und der fortschreitende Klimawandel, gepaart mit dem Wettkampf um Ressourcen und Wohlstand, zwingt der Zivilisation massive Umwälzungen auf.
Im anderen Fall (Seiten 3 und 4) gelingt es der Menschheit, mit dem konsequenten Umstieg auf regenerative Energie die gröbsten Folgen der Erderwärmung zu vermeiden. Keines der beiden Szenarien wird exakt so eintreten. Aber alle dargestellten möglichen Entwicklungen stammen aus Studien und Analysen anerkannter Forschungsinstitute, die im Jahr 2009 verfügbar sind.
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: Ökosysteme können ohne Warnzeichen kollabieren
Klimaerwärmung Ökosysteme können ohne Warnzeichen kollabieren
Die Ökosysteme der Erde wandeln sich meist in gemächlichem Tempo - bis ein Kipp-Punkt erreicht ist, ab dem die Veränderungen unaufhaltsam und dramatisch schnell ablaufen. Jetzt kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass dies ohne Vorwarnung geschehen kann.
Bei allen Warnungen vor einem gefährlichen Klimawandel schien wenigstens auf eines Verlass: Gefährliche Änderungen würden sich ankündigen. Doch das ist ein Irrtum, wie eine neue Studie zeigt. Als ungute Vorzeichen für einen gefährlichen Klimawandel gelten diverse Beobachtungen: In der Arktis schmilzt das Eis, Pflanzen blühen früher, die Meere schwellen an. Die größten Klima-Gefahren jedoch könnten ohne Vorwarnung eintreten, berichten Forscher in einer neuen Studie.
Grönlands Festland wird größer: Weil die Eismassen schwinden, verringert sich ihr Druck auf den darunter liegenden Fels. Das Land taucht auf - und zwar deutlich messbar. Das Phänomen hat Folgen für den Meeresspiegel.
Blauer Himmel und Badewetter nonstop: Seit Wochen ächzen die Franzosen unter ungewöhnlich heißen Temperaturen. Inzwischen drohen den Bauern massive Ernteausfälle, auch Tierfutter wird knapp. Schon verkaufen die ersten Landwirte ihr Vieh.
Chinesische Forscher warnen vor drastischem Gletscherschwund
Die Gletscher schrumpfen weltweit, teils mit rasantem Tempo. Jetzt schlagen chinesische Wissenschaftler Alarm wegen des Tauwetters in ihrem Land: Millionen Menschen drohen Überflutungen und Trinkwassermangel.
Berlin - Zuerst wollte Son Nghiem vom Jet Propulsion Laboratory am California Institute of Technology seinen Augen nicht recht trauen - zu bizarr sah das Bild aus, dass sich ihm bot. Der Spezialist für Radarsatelliten hatte aktuelle Messungen des indischen "Oceansat 2" auf dem Schreibtisch. Sie zeigten Grönland am 12. Juli - nicht weniger als 1,7 Millionen Quadratkilometer Eis. Doch wenn die Daten stimmten, dann taute der gigantische Panzer an diesem Tag beinahe auf seiner gesamten Fläche. "War das tatsächlich so oder lag es an einem Datenfehler?", lautete Nghiems bange Frage.