boersalino: ... Erklärungsbedürftig bleibt für mich freilich die Bedeutung gerade dieses relativ begrenzten Index (Empire State) und vor allem die gekoppelten Zeitpunkte. Gold, Silber und sogar Platin reagierten bereits um 14:15 Uhr. Seltsamerweise reagierten auch WTI und Brent - dies aber erst um 15:00 Uhr. Damit ist mein Horizont gesprengt; für Anregungen bin ich offen und dankbar. ============================== Also ich sehe bei Gold und Silber einen ähnlichen zeitlichen Reaktionsverlauf am Freitag (siehe Chart unten). Öl und Platin sind für mich nicht so wichtig bei der Goldpreisbeobachtung. Bei Platinn spielten zuletzt auch noch einige Sonderfaktoren ein deutliche Rolle. Da an der Börse Zukunft gehandelt wird sind natürlich besonders Frühindikatoren wichtig, da diese Hinweise auf zukünftige Entwicklungen geben können. Der Goldpreis hängt unter anderem stark davon ab wie wie Erwartungen sind an die Geldpolitik der FED. Es mehren sich zuletzt Stimmen von FED Mitgliedern die fordern die QE Maßnahmen schon eher runterzufahren bevor man schon wieder eine Arbeitslosenquote von 6,5% hat. (z.B. Charles Plosser, Präsident der Federal Reserve Bank von Philadelphia oder Sandra Pianalto, Präsidentin der Federal Reserve Bank von Cleveland) . Derartigen Forderungen könnten sich eventuell weitere FED Mitglieder anschließen in den kommenden Monaten, wenn die Indikatoren weitere Erholung der US Konjunktur signalisieren sollten. Der Empire State wird zwar nur regional erhoben, hat aber typischerweise eine Aussagekraft für die gesamte US Konjunktur beim produzierenden Gewerbe. Der Empire State war jetzt bei plus 10 anstatt bei den prognostizierten minus 2. Das ist eine doch SEHR deutliche Abweichung nach oben von den Prognosen. Das könnte ein also ein früher Hinweis sein, daß mit anziehen der US Konjunktur auch der US Arbeitsmarkt weiter an Fahrt gewinnt. Könnte sich bei den nächsten Nonfarm Payrolls vielleicht schon dann zeigen, spätestens aber bei den übernächsten Nonfarm Payrolls, da der Arbeitsmarkt bekanntlich ein nachlaufender Indikator ist. Bereits die Arbeitsmarktzahlen letzten Donnerstag waren schon wieder besser als erwartet, wo die Erstanträge auf AL Hilfe unter der Prognose lagen. ( => USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen stärker als erwartet - 14.02.2013 http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/usa-erstantraege-auf-arbeitslosenhilfe-fallen-staerker-als-erwartet_aid_919732.html?drucken=1 In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen. Im Vergleich zur Vorwoche seien sie um 27.000 auf 341.000 Anträge gesunken, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten 360.000 neue Anträge erwartet. ...). Also man muß jetzt mal abwarten was andere Frühindikatoren in der nächsten Zeit anzeigen werden, um das besser ins Gesamtbild einzuordnen. Speziell auch die (Früh-) Idikatoren für das Dienstleistungsgewerbe, da dort natürlich die meisten Jobs in den USA dranhängen. Aber wenn nicht irgendwelche neuen Krisenherde auf der Welt (wieder) auflodern (z.B. neues knirschen in der Eurozone, geopolitische Konflikte, etc.) oder irgendwas die US-Konjunktur wieder plötzlich einbremst ( z.B. ein erneutes Scheitern der Gespräche von Obama mit den Republikanern zum Thema Sequester. Deadline Ende Februar), dann geht dem Goldpreis doch der "Treibstoff" der letzten Jahre weiter aus und es kann sich eine weitere seitwäts/abwärts Schaukelei fortsetzen, weil man lieber (noch) in Produktivkapital investiert anstatt in Anleihen oder ehemals "sichere Häfen" wie z.B. schweizer Franken, Gold etc. Sollte sich also diese "Entspannung" global weiter so fortsetzen (oder zumindest die Erwartungen daran ;) ), dann bleibt man wohl beim Gold näher an der 1525 als an der 1800 oder gar 1920. Problem wie immer: Die Zukunft kann jederzeit unerwartete schwarze Schwäne um die Ecke kommen lassen. Somit muß man flexibel bleiben beim Gold traden, wenn wieder unangenehme Dinge geschehen sollten die Gold Auftrieb gäben. Aber noch sind Investoren offenbar dabei umzuschichten im Risc On Modus, d.h. Anleihen, Gold etc. eher abbauen und dafür Dow&Co. kaufen (http://www.format.at/articles/1306/941/352142/bei-us-staatsanleihen - Bei langfristigen US-Staatsanleihen bin ich short" = "..Die Liste der “Bären” wird länger: Nach Bill Gross, der bei Pimco den weltgrößten Anleihefonds führt, warnt nun auch der Investor Jim Rogers, dass die US-Staatsanleihen ihre Verluste ausbauen werden. Der Bond-Bullenmarkt sei eine Blase. Auch Goldman Sachs und Wells Capital Management haben sich bereits entsprechend geäußert. Klar ist: Investoren steigen bei Treasuries aus und wechseln in Aktien. Weitere Verluste sind wahrscheinlich. US-Treasuries verzeichneten im Januar den größten Kursrutsch seit fast einem Jahr. Zwar stieg die Arbeitslosigkeit in den USA im Januar, doch zeigten revidierte Daten des Arbeitsministeriums, dass die Arbeitsplatzgewinne Ende des Jahres größer waren als zuvor berichtet. Das heizte Spekulationen an, dass die US-Notenbank Federal Reserve ihre Anleihekäufe in diesem Jahr kürzen wird. Gleichzeitig nimmt das Aktienbarometer Standard & Poor’s 500 Index Anlauf auf einen Rekordstand. “Jeder will in Aktien investiert sein”, sagt Hans Goetti, als Chief Investment Officer Asien bei Finaport Investment Intelligence in Singapur für die Kapitalanlagen verantwortlich. “Die Leute steigen aus Treasuries aus.”...) http://de.wikipedia.org/wiki/Empire_State_Index => Empire State Index: Der Empire State Index gehört zu den wichtigen volkswirtschaftlichen Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten und wird von der Federal Reserve Bank of New York veröffentlicht. Der Empire State Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Er errechnet sich über Umfrageergebnisse unter Unternehmen über die Entwicklung der Auftragseingänge, Absatzzahlen, Lagerbestände, Preise, Mitarbeiterzahlen und finanziellen Verbindlichkeiten. Während ein negativer Indexwert ein Indiz für einen zukünftigen Wirtschaftsabschwung darstellt, stehen positive Indexwerte für angenommene positive Konjunkturentwicklungen. http://www.investopedia.com/terms/n/nyempirestateindex.asp#axzz2LEyA9Ua5 => 'NY Empire State Index' : The NY Empire State Index is a regional economic indicator published by the Federal Reserve Bank of New York and released around the middle of the month. It's considered to be an indicator of economic conditions in one of the most populated states in the U.S. http://www.markt-daten.de/research/indikatoren/ny-empire.htm => Wirtschaftsindikatoren:Empire State Mfg. Index USA: Empire-State-Index steigt auf den höchsten Stand seit Mai 2012 - 15.02.2013 dpa-AFX - http://wirtschaft.t-online.de/usa-empire-state-index-steigt-auf-den-hoechsten-stand-seit-mai-2012/id_62183436/index => NEW YORK (dpa-AFX) - Der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im US-Bundesstaat New York hat sich im Februar überraschend deutlich aufgehellt und signalisiert wieder eine Belebung der wirtschaftlichen Aktivität. Der Empire-State-Index sei von minus 7,78 Punkten im Vormonat auf plus 10,4 Punkte geklettert, teilte die regionale Vertretung der US-Notenbank am Freitag in New York mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf minus 2,0 Punkte gerechnet. Zuvor hatte der Indikator sechs Monate in Folge im negativen Bereich gelegen. Der Februar-Stand ist zudem der höchste Wert sei Mai 2012. Der Empire-State-Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand unter Null deutet einen Rückgang der Aktivität an. |