inhaltliche Kritik übt (wie tarantello bei den Brennstoffzellen), wird er hier selbstverständlich nicht gesperrt.
Mir hat die Diskussion zu Brennstoffzellen einige Erkenntnisse gebracht: Zum einen ist die Brennstoffzellen-Technologie weitgehend ausgereizt, an den Zellen sind nicht mehr viel Optimierungen möglich, der Wirkungsgrad ist mit bis zu 60 % bereits recht hoch und wohl kaum mehr groß steigerbar.
Bei Akkus hingegen gibt es noch einiges an Entwicklungspotenzial, vor allem die sogenannten Lithium-Luft-Akkus, die eine rund acht Mal höhere Energiedichte aufweisen als Lithium-Ionen-Akkus (siehe Tabelle, die ich vorgestern gepostet habe). Leider überstehen bisherige Prototypen nur wenige Ladezyklen, dann sind sie nicht mehr aufladbar. Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Würden Lithium-Luft-Akkus kommerziell anwendbar, wäre für E-Autos das leidige Reichweitenproblem vom Tisch. Sie könnten dann 1000 km und mehr mit einer Ladung schaffen.
Bei Brennstoffzellen sehe ich Potenzial hinsichtlich der Wasserstoffgewinnung durch Elektrolyse von Meerwasser - das als fast unendliche Ressource zur Verfügung steht. Bislang werden dabei die Elektroden allerdings schnell unbrauchbar. Forscher arbeiten daran, die Elektroden salzwassertauglich zu machen. Das steckt aber ebenfalls noch in den Kinderschuhen.
Die Brennstoffzellenfrage interessierte mich u. a. in Zshg. der Ankündigung von Royal Dutch Shell, bis 2050 "CO2-frei" sein zu wollen. Das ist für eine Ölfirma eine interessante, aber auch ziemlich fragliche Aussage. Shell will u. a. in Windparks investieren und eben auch in Wasserstoff-Tankstellen. Ob letzteres Sinn macht, hängt wiederum davon ab, wie gut sich Brennstoffzellen als Alternative zu Akkus entwickeln.
Die Diskussion mit tarantello hat mich zu der Erkenntnis gebracht, dass die Ankündigungen von Shell wohl eher Hype sind, um von den hauseigenen CO2-Sünden abzulenken und sich ein scheinheiliges "grünes Hütchen" auszusetzen. Als Konsequenz hab ich die runtergeprügelten Shell-Aktien nicht als long gekauft, was ich ursprünglich vorhatte. Allerdings dürften Verbrennerautos auch noch weitere zwei Jahrzehnte nicht wegzudenken sein, ebenso werden Flugzeuge bis auf weiteres Öl (Kerosin) benötigen. |