Rolle: mal angenommen ich bin Leiter einer IT-Abteilung eines Automobilzuliefers in Süddeutschland (die ticken alle gleich)
Perspektive und Fall: Was sehe ich auf deren Webseite (Produkte)
SNT: nennt "Lösungen + Tasks" (bspw. Applikations-Outsouring, Managed Printing, Lieznz-Procurement, ERP-Implementierung) -> da klingelt es bei mir als IT-Manager schonmal, da es Schlagworte sind, die ich jeden Monat auf meinem SLA mit entsprechend hohen Kostenpositionen. Die will ich natürlich flexibilisieren, reduzieren, Risiken auslagern und minimieren (daran werde ich schließlich gemessen) also springe ich drauf an und kann das meinem Vorstand gut erklären, der natürlich dasselbe will - SNT wird sofort kontaktiert mit knallharten Zielen des Einsatzes -kaufe eine Lösung für einen hohen fixen Kostenblock (bspw. Drucker, Rechenzentrum auf meinem SLA -> source ich alles via SNT nach OE aus) (bezahle dann statt dem Kauf eines Druckers nur noch die Zahl der gedruckten Rechnungen --> ist doch super!) -Lösung hat sich schon bewährt (Kernkompetenz, Erfahrung, klarer Fokus) -Absoluter Business Need und Potential (da es wesentlich billiger und besser ist, IT-Systeme von Spezialisten betreiben zu lassen) -kann Overhead und Fixkosten reduzieren -> gleich erkennbar und auch ausrechenbar -> leichte und schnelle Investentscheidung, da Mehrwert sofort da.
IVU: nennt "Produkte" (bspw. IVU Rail, IVU.Waste) -> da kann ich mir erstmal nix drunter vorstellen bzw. Mehrwert erkennen - bisher läuft doch alles - also warum kaufen? Das bedeutet für mich erstmal: -Erkennen der Potentiale, Innovation, etc. - muss das selbst durchdenken und auf unser Business übertragen -Erkennen des Mehrwerts dauert und Argumente für Vorstand ebenso - der will in der IT lieber Kosten sparen - keine Zeit für technische Innovationen, wenn kein kurzfristiger Quick-Win da - erst bei Innovationsdruck (den sehe ich im Moment noch nicht - auch nicht bei den Kommunen und Co.) -Kauf eines Produkts (wenn ich schon den Namen "Suite" höre klingt das nach Megainstallationen (wie SAP wo nur 5% der Anwendung genutzt wird) - heisst für mich erstmal:
§-Kosten für Installation und Produkt
§-eigene Ressourcen für die Implementierung und Wartung (Umstellungskosten, paralleler Betrieb bisherige Systeme + neue)
§-(noch zu hohe) Projektlaufzeiten
§-viele Berater und hohe Umstellung der Prozesse (da grauts mir schon bei meinen anderen Projekten, die schon alle Ressourcen binden)
§-hohe Aquisitionskosten und lange Vertriebsprozesse (hohe Transaktionskosten) -> bedeutet erstmal einen höheren Aufwand bis der Mehrwert erkennbar ist -> Manager scheuen das -> kein klarer Mehrwert, erstmal hohe Aufwendungen bis sich das rentiert -> keine klare schnelle Auswirkung (Umsatz+ bzw. Kosten-) -> damit hoher Rechtfertigungsaufwand und lange Entscheidungsprozesse
IVU fehlt auch noch: -keine flexible Cloud: keine Leistungsorientierte Abrechnung (bspw. Abrechnung nach gedruckten Rechungen (Managend Printing - kann klar kalkuliert werden und damit Einsparpotential ersichtlich) -keine interne Skalierung möglich - ich kaufe den Brocken von IVU und dann muss ich damit klarkommen -keine schnellen Quick-Wins durch Fokus auf Prozesse und kleine Lösungen (siehe SAP-ByDesign-Entwicklung) -> wie gesagt, IVU ist auf dem Weg - dauert aber noch, da interne und externe Legacy-Anwendungen auch Ressourcen binden und sich der alte New-Economy Tanker noch nicht so gut navigieren lässt)
MERKE: -in Deutschland ist noch viel zu sehr das Produkt statt die Lösung im Fokus (das ändert sich aber gerade, auch bei IVU) -Am Ende entscheiden Manager (kosten und umsatzgetrieben) und nicht die Techniker über den Invest - erstmal heisst es Kosten reduzieren -Innovationen nur dann, wenn es die Branche oder der Wettbewerb erzwingt -Investoren sehen das m. E. genauso! |