Ich bin mir bei diesen Überlegungen nicht sicher, ob das wirklich sauber gerechnet werden kann. Auf der einen Seite stehen die Belastungen des Gesundheitssystems, klar. Auf der anderen Seite wird die Rechnung einmal durch die Tabaksteuer entlastet. Das empfinde ich aber immer als kurz gedacht, denn würde eine Person nicht rauchen, würde sie die Ersparnisse anderweitig konsumieren, wo vielleicht erstmal geringere Steuern anfallen, aber das Geld so oder so in den Kreislauf gerät. Was die Rechnung allerdings durchaus entlastet ist die Tatsache, dass die Raucher durchschnittlich deutlich früher sterben, dadurch erheblich weniger Rentenansprüche entstehen, der Pflegeaufwand entfällt, etc. Aber spielt das wirklich eine Rolle? Erwachsene treffen freie Entscheidungen, dabei auch massenhaft dumme und schädliche. So what? In meiner Schulzeit wurden wir wirklich krass aufgeklärt über den Zigarettenkonsum; ein halbes Dutzend Mal in verschiedenen Jahrgängen als Thema in Biologie mit Vorträgen und Bildern, an Infotagen, als Essays und Diskussionen im Deutschunterricht, als Beispiel von Gruppenzwang in Philosophie. Über den Daumen hat die Hälfte meiner Klassenkameraden trotzdem das Rauchen begonnen, in der Oberstufe gab es dafür dann einen designierten Platz auf dem Schulhof. Und jetzt soll ich mich schlecht fühlen, dass die meine Dividenden blechen? Ich glaube nicht, Tim. |