Bechtle ja auch bekannt für exzellentes Controlling. Denke mal, spätestens zwei Tage nach Quartalsende gibt's verlässliche Aussagen über den realisierten Geschäftserfolg. Angesichts von gefühlten 100 GmbH (& Co. KGs) schon erstaunlich. Die Geschäfte scheinen jedenfalls sehr gut zu laufen (O-Ton): „Das erste Quartal war nicht zufriedenstellend, das zweite Quartal zeigte bereits in die richtige Richtung. Seitdem ist die Entwicklung erfreulich. Aktuell gehe ich davon aus, dass der positive Trend im zweiten Halbjahr anhält. Vieles spricht dafür, dass wir mit einem starken Q3 und hoffentlich auch mit einem starken Q4 rechnen können. Wir gewinnen derzeit sehr viele interessante Projekte: Klassisches Infrastrukturhandelsgeschäft und größere Projektvolumina, die mit höherwertigen Dienstleistungen versehen sind.“ Stellt sich nunmehr die Frage nach der Ergebnisrelevanz eines „starken Q3“. Meiner Meinung sollte man diese nicht unterschätzen. Denn das Schöne am deutlichen Umsatzzuwachs: das Personal dafür ist schon da – und zwischenzeitlich gut vorbereitet. Der operative Hebel ist nicht zu verachten. Jedenfalls begrenzt der Fachkräftemangel nicht das Wachstum, was in meinen Augen jetzt und in naher Zukunft und angesichts bevorstehender Umsatzschübe einen klaren Wettbewerbsvorteil ausmacht. In Kürze (spätestens aber mit der Vorlage der Quartalszahlen) wird man sich also wundern. Aber mal absehen vom operativen Hebel, der ja leider in beide Richtungen wirkt, hat Bechtle ja gottseidank noch einiges zu bieten: Beispielsweise ein extrem geringes finanzwirtschaftliches Risiko ( gesicherte Finanzierung künftigen Wachstums durch genehmigtes Kapital, Liquidität, Kreditlinie), sehr gute Marktstellung im Mittelstand, seit Jahren erfolgreiche Akquisitionsstrategie, Profiteur der Branchenkonsolidierung, exzellente Warenwirtschaft/Prozesse (Kostenführerschaft), intakter Umsatz- und Ergebnistrend seit der Jahrtausendwende, Dividendenrendite und Dividendensteigerungsrate, vorausschauende Investitionen (Organisation wächst mit, siehe Standort Neckarsulm, neue Managementebene, neue Prozesstechnologien…), Altersstruktur der Mitarbeiter, Ausbildungsquote (12% in 2012), geringe außerbilanzielle Verschuldung (vorzeitige Ablösung Leasingvertrag Firmenzentrale, kein/kaum Factoring), guter Ruf und Bekanntheitsgrad in der Branche (siehe auch Neid-Ranking), Margenphantasie durch Ausbau Lösungsportfolio, schwer kopierbares Geschäftsmodell („Bechtle liebt den Handel“ , wer sonst?), fachliche und persönliche Qualifikation des Managements und der Mitarbeiter, Qualität Risikomanagement/Kontrollgremien, Kontinuität in der Unternehmensführung für die nächsten Jahre (bis 2017), niedrige Steuerquote (Entsteuerung durch AfA auf Firmenwerte), konservative Bilanzierung, breit gestreuter Kundenstamm (fehlende Abhängigkeit von einzelnen Kunden, Branchen und Regionen), exzellente Weichenstellungen der Vergangenheit (siehe z.B. Firmenhauptsitz, vorausschauender Personalaufbau im letzten Jahr) , leistungsorientierte (nicht ausufernde) Managementvergütung, seriöse und solide in der Außendarstellung, 1a -Berichtswesen, keine marktschreierischen Aktivitäten und ein … verheißungsvoller Chart ;) |