Dürr setzt seinen Lauf trotz Schuldenkrise fort. Die Nachfrage aus der Autoindustrie ist überraschenderweise unverändert sehr stark.
Im 1. Halbjahr stieg der Umsatz um fast die Hälfte, während sich der Gewinn nahezu verdreifachte.
Der Auftragseingang wuchs um 17% auf 1,4 Mrd € und der Auftragsbestand um 36% auf 2,39 Mrd €, was mehr als einem Jahresumsatz entspricht.
Die bereits im Juni angehobene Jahresprognose wurde bestätigt: Dürr erwartet einen Umsatz von 2,3 Mrd €, einen Auftragseingang von 2,5 Mrd € sowie eine operative Marge von 6,5 bis 7%. Im 2. Quartal waren es schon 7,1%. Bei einer Marge von 7% würde der Konzern netto mindestens 95 Mio € verdienen.
Der attraktivste Markt für Dürr ist Südostasien
Expertenschätzungen zufolge wird die Autoproduktion in dieser Region bis 2016 jährlich um mehr als 10% wachsen. Entsprechend hat Dürr vor kurzem in Thailand eine neue Tochtergesellschaft gegründet, um die Kunden in Südostasien beim Ausbau ihrer Produktionskapazitäten noch effektiver unterstützen zu können.
In Asien und anderen Schwellenländern können es sich die Autohersteller im Kampf um Marktanteile gar nicht leisten, ihre Investitionen zu kürzen. Und in den etablierten Märkten müssen die Hersteller ihre Werke modernisieren, um die Produktionskosten zu senken.
Vor diesem Hintergrund dürfte sich die positive Geschäftsentwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen. Zudem verringert Dürr seine Abhängigkeit von den Autobauern durch den Ausbau des Bereichs Lackieranlagen für die Flugzeugindustrie und den Einstieg in die Umwelttechnik. Das Timing belassen wir bei 5 Sternen.
Unternehmensporträt
Dürr ist der weltweit führende Anbieter von Produktionssystemen für die Automobilindustrie. Das Angebot umfasst Lackierereien, Reinigung und Wartung der Anlagen, die Entwicklung innovativer Lackiertechnologien, komplette Systeme für die Fahrzeugendmontage sowie Fabrikplanung für die Automobilfertigung. Dürr ist in 23 Ländern vertreten.
Schaltbau bleibt in der Erfolgsspur
Der Umsatz stieg im 1. Halbjahr um 13%, und auch Auftragseingang und -bestand legten deutlich auf 201,8 und 244,3 Mio € zu.
Während sich die Bestellungen in der Sparte mobile Verkehrstechnik um 9% verringerten, nahmen sie in der stationären Verkehrstechnik um 37% zu. Die seit Jahresbeginn konsolidierte Pintsch-Tiefenbach-Gruppe konnte Aufträge im Wert von 14,8 Mio € an Land ziehen, darunter einen Großauftrag in der Rangiertechnik.
Der Gewinn ging allerdings um gut ein Viertel zurück. Ursächlich waren der Wegfall von Einmaleffekten im Beteiligungsergebnis sowie ein negativer Ergebnisbeitrag der Pintsch-Tiefenbach-Gruppe im 1. Quartal.
Schaltbau erreicht bereits im 2. Quartal den Beak-even
Mit diesen Ergebnissen liegt Schaltbau hinsichtlich seiner Jahresziele auf Kurs. Die Ziele lauten nach wie vor ein Gewinn von 8,83 € pro Aktie sowie ein Umsatz von 350 Mio €. Es könnte sogar noch etwas mehr werden.
Schaltbau übernimmt zum 1. September die Firma Kircher (Umsatz 2011: 7,5 Mio €) und stärkt damit seine Kompetenz als Komplettanbieter von Tür- und Zustiegsystemen für Busse und Bahnen.
Die langfristigen Wachstumsaussichten sind ebenfalls hervorragend. Nordamerika verspricht dank der zwingend notwendigen Modernisierung der Schieneninfrastruktur gute Geschäfte. Und auch in China hat sich die Lage stabilisiert.
Dort soll das Schienennetz bis 2020 auf 34.000 km ausgebaut werden. Von den krisengeschüttelten Ländern Südeuropas hält sich Schaltbau dagegen fern.
Die günstige Bewertung lässt weitere Kurssteigerungen zu. Das Timing belassen wir bei 5 Sternen.
Unternehmensporträt
Schaltbau ist in 3 Bereichen tätig: Mobile Verkehrstechnik umfasst Türsysteme für Bus und Bahn. Stationäre Verkehrstechnik bietet Signal- und Schaltanlagen, Bahnübergangssysteme, Weichenheizungen, Energieversorgungsanlagen für Bahnen sowie Kran-, Windkraft- und Industriebremsen an.
Der Bereich Komponenten steht für Steckverbinder und Schnappschalter. Zum Kundenkreis gehören Bushersteller, Bahnindustrie sowie der Maschinen- und Apparatebau.