Der Vergleich mit Amazon hinkt insofern, als das Amazon ein hauptsächlich ein Logistikunternehmen ist. Da ist es ja logisch, dass die anders herangehen. Wäre Amazon ein reiner Buchhändler würden die ganz sicher wie Zooplus handeln.
Und gerade weil du, wie du jetzt zugibst, keine Ahnung hast, wie die angeheuerten Fullfillmentzentren ihre Technik verbessern, verbietet es sich, dennoch herauszuposaunen, Amazon sei hier im Vorteil.
Es ist doch mindestens genauso, wenn nicht sogar plausibler, dass dort ebenfalls ordentlich investiert wird, um für solch große Kunden wie Zooplus attraktiv zu bleiben. Zooplus hat eine Wiederbestellrate und zufriedene Kunden von nahezu 100%. Dies erreicht man nur, wenn auch die Lieferbedindungen super sind. Und allem Anschein nach erreichen dies die Fullfillmentcenter!
Zweitens: Zooplus muss sich eine Flexibilität erhalten. Sie können nicht wie Amazon den Verlust einzelner Produktkategorien verkraften. Sie würden sich nur unnötig einen Riesenklotz ans Bein binden, würden sie selbst zum Logistikbetreiber. Stell dir vor, die Auslastung aka Bestellvolumen würde geringer. Dann säße Zooplus aber ziemlich in der Scheiße mit den Überkapazitäten im Lager.
Zudem ist Versand zwar ein wichtiger, aber dennoch nur einer von vielen weiteren, mitunter gleichwichtigen Aspekten erfolgreicher E-Commerce-Unternehmen. Schon allein, dass es Zooplus überhaupt noch gibt und dann weiterhin wachsend, ist ein Erfolg gemessen daran, wie viele E-Commercebuden schon pleite gingen.
Zwar bin ich nicht mehr in Zooplus investiert und werde es auch nicht mehr, weil ich einen anderen Fokus habe, aber ein schlechtes Unternehmen, oder schlecht geführt, ist es beileibe nicht. Ist halt Handelgeschäft, ein typisch toughes Business. |