Man kann sich über so vieles empören. So viele Schweinereien laufen da und dort und das Internet liefert sie frei ins Haus. Es steht jedem zu sich zu empören von morgen früh bis Abend spät und seine Empörung mitzuteilen, damit sich auch andere empören. Ich weiss einfach nicht, was und wie das irgend was verbessern soll. Die Empörung ist gratis, verlangt keinerlei Anstrengung, man empört sich ja über andere, ich vermute, um sich selber besser zu fühlen, doch glaube ich nicht, dass das funktioniert als Lebendgefühl und deshalb nerve ich halt etwas gegen die Dauerempörung, wohl auch um ich besser zu fühlen und mir die Gegenwart nicht versauern zu lassen von all der Empörung, die ja auch bedeutet, man macht selber alles richtig, hat die Moral und den Anstand und die Gerechtigkeit auf seiner Seite und muss auch gar nichts ändern, das sollen andere tun. Seit der Finazkrise weiss doch jedes Kind was für ein Spiel läuft. Trotzdem läuft es weiter und ich werde es nicht aufhalten können, auch all die empörten Beiträge auf ariva und tausenden anderen Foren nicht. Das ist doch die Realität und eine andere gibt es nicht. Die Empörten wissen wohl auch alle ganz genau, dass alles viel besser wäre, wenn sie selber mehr zu sagen hätten, doch um in irgend eine Position zu gelangen in der man mehr zu sagen hätte, rennt man Jahre lang rum und muss sich verdammt anstrengen und gegen Widerstände anrennen. Deshalb ist die Empörung so bequem, man muss sich überhaupt nicht anstrengen, sie ist ein Gratiskonsumartikel, oder gar ein Droge für die Massen. Man kann es aber auch als Zeitventil sehen, wo überschüssige Zeit abfliesst und ich empöre mich nun mal halt über die Empörten. Sie sind genauso Teil der Probleme. Konsumenten die wollen, ohne was dafür tun zu müssen. Deshalb lassen die ZBs auch nicht das System crashen, vermute ich, weil viele Menschen durchdrehen würden. Endlich würde alles crashen. Doch das Leben wäre kein bisschen besser. Also die QEs sind quasi ein moralisches BGE. 😇
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