soviel ich auch hin- und herrechne. Habe plötzlich ein etwas flaues Gefühl im Magen. Bernecker argumentiert über das KUV. Er sagt, wenn bis 2006 alles nach Plan läuft, ergibt sich, wie in den "gesunden" Zeiten Alstoms, ein KUV von 0,25 bis 0,30. Bezogen auf das heutige KUV von 0,08 ist das eine Vervierfachung des Firmenwertes (und damit implizit eine Vervierfachung des Aktienkurses).
Meine Rechnung sieht so aus: Das KUV ist die Börsenkapitalisierung geteilt durch den Umsatz, wobei die Börsenkapitalisierung das Podukt aus Kurs und Anzahl Aktien ist. Aufgelöst nach dem Kurs ergibt das: Kurs = KUV x Umsatz / Anzahl Aktien.
Das historische KUV Alstoms berechnet sich mit Umsatz = 20 Mrd (Mittelwert 2000 bis 2002) Durchschnittskurs = 20 € Anzahl Aktien = 220 Mio zu: 220 Mio Aktien x 20 €/Aktie / 20 Mrd € = 0,22 (also ungefähr in der Grössenordnung Berneckers)
Wenn man sich die Mühe macht, und das heutige KUV der Konkurrenten berechnet, ergibt sich als KUV für Siemens 0,7, für Bombardier 0,35 und für ABB 0,20.
Der Berneckersche Wert von 0,25 bis 0,30 mag damit richtig angenommen sein. Wenn man für dieses künftige KUV nun den künftigen Kurs berechnet, ergibt sich Kurs = KUV x Umsatz / Anzahl Aktien = 0,25 x 17 Mrd € / 4 Mrd Aktien = ca. 1 €. Ich habe dabei unterstellt, dass der Umsatz in den nächsten zwei Jahren etwa konstant bleibt.
Bei einem Mischkurs alte/neue Aktien nach KE von ca. 0,5 € ergibt das gerademal eine Verdoppelung und keine Vervierfachung. Da der Einstandskurs des Altaktionärs nach der KE in der Regel über dem Mischkurs liegen wird, ergibt sich für ihn noch nicht einmal eine Verdoppelung. Wenn man das Chance-Risiko-Verhältnis dieser Aktie bedenkt, finde ich das nicht so berauschend. |