Ich zitiere hier die Einschätzung von Junolyst aus Wikifolio zu der Sphene Capital Analyse: In Junolyst Wikifolio "Chancen suchen und finden" sind ca. 7 Mio Euro investiert.
Hier seine Einschätzung:
Negativpresse für Pantaflix Aktie durch Studie | meine Einschätzung dazu Am Montag, vor der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für 2017, hatte Sphene Capital eine sehr negative Studie mit Kursziel 46€ veröffentlicht (Abrufbar unter folgendem Link: www.more-ir.de/d/16221.pdf). Im Vorfeld hatte sich die Wirtschaftswoche bereits darauf bezogen und negativ über die Aktie bzw. das Unternehmen berichtet. Ob eine noch nicht veröffentlichte Studie vorab überhaupt zitiert werden darf, sei an dieser Stelle einmal nebensächlich. Auch der Börsenbrief von Florian Homm hatte die Pantaflix Aktie als Shortkandidat auf die Watchlist gesetzt, im Gegensatz zur Wirtschaftswoche aber einen sehr ausführlichen und objektiven Bericht dazu geschrieben. Eine Auftragsarbeit, auch wenn die offiziell ausgeschlossen wurde, will ich dabei nicht ausschließen. Sich die Arbeit ohne Gegenleistung zu machen halte ich für sehr unglaubwürdig, da er auch kein Handel wie beispielsweise Banken betreibt. Daher habe ich mir einmal die Mühe gemacht und die Studie komplett gelesen, um sie aus meiner Sicht etwas zu objektivieren und an der ein oder anderen Stelle meines Erachtens falsche Tatsachen/Annahmen herauszustellen. Allein schon folgender Satz der Analyse im Intro ist für Investoren falsch dargestellt und irreführend: "Im Streaming von B- und C-Movies wird Pantaflix unseres Erachtens nicht die Größenordnungen erreichen, die eine Marktkapitalisierung von rund EUR 200 Mio. rechtfertigen, im Streaming von Blockbustern steht Pantaflix in einem intensiven Wettbewerb mit Medienunternehmen wie Netflix oder Amazon, die über eine wesentlich höhere Finanzkraft verfügen als Pantaflix." Zum einen bietet Pantaflix nicht nur und B- und C-Filme an, da sie auch erste Verträge mit Major Studios (Disney, STUDIOCANAL) geschlossen haben und zum anderen ist der primäre Fokus von Pantaflix auf Expats, d.h. Menschen die im Ausland leben. So wäre zB ein deutscher in den USA für Pantaflix von besonderer Relevanz ihm einen deutschen Film anzubieten. Amazon oder Netflix besetzen diese Nische nicht und sind daher auch keine direkten Wettbewerber. Auch ist insgesamt der Ton nicht in einer für eine Analyse angemessenen Sprache gehalten wie beispielsweise folgender Satz zeigt: "Zur Generierung von Traffic auf der Plattform hat Pantaflix in den vergangenen Monaten mehrere Content-Distributionsvereinbarungen mit Disney und Studiocanal abgeschlossen, die von einigen Marktteilnehmern voreilig bereits als „Ritterschlag“ gefeiert und als Anlass für massive Kurszielanhebungen genommen wurden." Ein Analyst äußert sich nicht öffentlich zu den Einschätzungen anderer Analysten. Ebenso im weiteren Verlauf der Studie ist die Formulierung oft sehr umgangssprachlich. Auch folgender Satz geht am Ziel vorbei, da es zeigt, dass hier bewusst negative Stimmung gemacht werden soll, indem lediglich auf Deutschland referenziert wird, Deutschland jedoch nicht primärer Markt für deutsche Filme ist: "Zwar sind die meisten der auf der Startseite von Pantaflix angebotenen Top-Seller Hollywood-Mainstream-Filme, diese werden den interessierten Nutzern jedoch auch von zahlreichen anderen, ungleich bekannteren Plattformen wie iTunes, Google Play oder Amazon zu denselben Konditionen angeboten." Auch folgender Absatz ist zwar inhaltlich richtig, in seiner Ausführung falsch und irreführend dargestellt: "Wir stellen eine bemerkenswerte Eigenheit im geprüften Jahresabschluss der Gesellschaft fest. So wird im Cashflow-Statement des letzten, verfügbaren Jahresabschlusses die Liquidität zum Ende des Geschäftsjahres 2016 mit EUR -3,936 Mio. angegeben. Vergleichbare Werte finden sich auch in den Vorjahren." Es ist zwar richtig dass dies so im Geschäftsbericht 2016 steht, allerdings wird nicht erwähnt, dass auch eine Zusammensetzung hierfür enthalten ist. Dieser Betrag setzt sich aus 1,827 Mio. € Liquiden Mitteln und 5,763 Mio. € Finanzverbindlichkeiten (genettet 3,936 Mio. € Nettoverschuldung) zusammen. Die Darstellung ist zwar irreführend, die Zahlen an sich sind aber korrekt. Erst später wird dieser Umstand etwas klarer dargestellt: "Ursächlich für diesen Wert ist, dass die Gesellschaft Veränderungen der Bankverbindlichkeiten nicht in der Kapitalflussrechnung berücksichtigt." Im weiteren Verlauf stellt man zudem fest, dass der Verfasser gewisse Denkfehler begeht wie folgender Satz zeigt: "In der Rangliste der am meisten gesehenen Filme ähnelt Pantaflix inzwischen anderen Download-Plattformen wie iTunes oder Amazon zum Verwechseln: „The Avengers“, „Fluch der Karibik“, „La La Land“ oder „Findet Nemo“, um nur die aktuellen Top 4 zu nennen, sind aus unserer Sicht keine Videoinhalte, die exklusiv für Expatriates attraktiv sind oder für die Pantaflix Exklusivität beanspruchen könnte." Da die Pantaflix Seite eine "intelligente" Plattform ist, erkennt sie zunächst die Sprache des Nutzers. In diesem Fall ist das Deutsch, dazu befindet sich die Person in Deutschland. Der Analyst lässt aber beispielsweise eine Umstellung auf andere Sprachen (zB Englisch, Französisch, Türkisch, Polnisch, Chinesisch) vermissen. In diesem Fall würden ihm natürlich auch andere Filme angezeigt werden, wie ich selber getestet habe. Dazu ist die Aussage wie gesagt nur auf Deutschland bezogen. Wichtiger und angemessener wäre zB wie viele deutschsprachige Filme in den USA im Vergleich zu Amazon oder Netflix verfügbar sind. Treffend spricht die Studie aber beispielsweise das grundsätzlich schwierige Geschäft in der Filmbranche sowie die Abhängigkeit von Mitgründer und Schauspieler Matthias Schweighöfer sowie zu Partnern wie Amazon und Warners. Auch die geringe Transparenz in Bezug auf den Streamingbereich ist ebenso zutreffend wie der Verdacht auf Verkäufe durch den größten Aktionär BlackMars Capital. Der in Anführungszeichen größte Bock wurde aber meines Erachtens bei der DCF-Bewertung "geschossen", die in meinen Augen (bewusst?) falsch ist. So werden in der DCF-Bewertung auf Seite 28 unter Reinvestments deutlich negative Werte angenommen. Laut Aussage von Herrn Hassler auf W:O sollen dies Investitionen über die Abschreibungen hinaus darstellen. An dieser Stelle fängt jedoch das Problem an. Noch auf der Seite 25 ( Cashflow-Statement) werden Investitionen in das Immaterielle Anlagevermögen, zb für 2018 von 1,3 Mio. € und in das Sachanlagevermögen i.H.v. 19,7 Mio. € angenommen (Summe = 21,0 Mio. €) . Bei Abschreibungen i.H.v. 19,7 Mio. € würden die Reinvestments, als Investment über die Abschreibungen, lediglich bei 21,0 - 19,7 = 1,3 Mio. € liegen. Dazu wird ebenfalls auf Seite 25 mit -3,7 Mio. € im Vergleich zum Free Cashflow von -18,4 Mio. € im DCF-Modell auf Seite 28 ein vollkommen anderer Wert angegeben. Auch in den Folgejahren ist dies der Fall. Auch müsste das Anlagevermögen der DCF-Berechnungslogik nach deutlich ansteigen, was es jedoch laut Bilanzangaben auf Seite 24 nicht tut. So wurde meines Erachtens hier entweder eine fehlerhafte Berechnung versehentlich aufgestellt oder bewusst mit falschen Werten gerechnet, da sich hierdurch ein deutlich negativer Impact auf den gesamten Unternehmenswert ergibt. Hierzu hatte sich Herr Hassler auf W:O nicht äußern wollen. Hinzu kommt ein in der zweiten Phase der Modellierung lediglich angesetztes Wachstum von 2,7% sowie von 0,6% in der Endphase, was jedoch nicht dem Charakter einem wie von ihm bezeichneten Wachstumsunternehmen gerecht wird. Daher ist die Ermittlung des Kursziels von 46,00€ für mich grundlegend falsch und nicht als seriöse bzw. ernstzunehmende Einschätzung zu betrachten. Der Verdacht einer bewusst negativen Studie im Sinne einer Art Short-Studie ist daher meinem Empfinden nach nicht von der Hand zu weisen und insgesamt daher stark fragwürdig. |