nach dem langen Wochenende ist vor dem langen Wochenende. Deshalb von mir nur sporadisch Input.
Das Geld fliesst weiter nach Europa und insbesondere in den DAX. Der DAX ist seit Jahresanfang um ca. 22% gestiegen während der S&P auf mickrige 1,5% kommt. Dazu kommt ein Währungsgewinn des Euro gegen den Dollar von 10,5%. Das bedeutet, dass ein Amerikaner im DAX dieses Jahr bereits über 32% gewonnen hat; ein Europäer hat währungsbereinigt in den USA 8% verloren. Diesen Blick sollte man im Kopf haben wenn man auf sein Portfolio schaut. Es ist also normal wenn man die DAX-Performance nicht erreicht. Der MSCI World ist in diesem Jahr etwas über 5% gestiegen. Mein eigenes Aktienportfolio liegt momentan bei knapp 6%. Auch da haben Auslandsaktien wie Pfizer negativ reingehauen. Zum Glück ist mein Goldbestand inzwischen 3x so hoch wie mein Aktienportfolio. 28% Plus seit Jahresanfang minus 10,5% Verlust bei der Währung lassen ca. 17% übrig, wovon ich dann noch ein Viertel durch - unnötiges - Hedging verloren habe. Aber mir geht es beim Hedging um Risikominimierung; ist also systemimmanent.
Der DAX wird weitestgehend von US-Geldern bestimmt. Die Frage lautet für mich wann es hier einen Richtungswechsel geben könnte, wann die nicht unerheblichen Gewinne mitgenommen werden. Wir sollten uns dazu durchaus auch mal die Zinsen anschauen. Die EZB hat zuletzt gesenkt ohne dass es zu einer Euro-Schwäche gekommen ist. Man erwartet heute von der EZB eine weitere Senkung. Wird das für die Währung weiterhin nichts bedeuten oder gibt es eine Reaktion? Sollte es keine Reaktion geben wäre das ein Zeichen dass die Geldflüsse unverändert eher raus aus den USA gehen; es könnte aber auch anders laufen. Ich beobachte und tue nichts.
Die Konjunkturdaten in den USA verschlechtern sich scheinbar so langsam. Manche spekulieren, dass auch die FED die Zinsen senken wird. Ich rechne momentan eigentlich nicht damit. Die FED reagiert häufig erst dann wenn sie Streß an den Kapitalmärkten sieht. Aber Streß sieht anders aus. Selbst die diverse Zollankündigungen beeinflussen das Marktgeschehen kaum noch.
Auch die Charttechnik könnte die Richtung der Geldströme ändern. Die US-Märkte sind nicht so schwach wie man sie wahrnimmt. Die All Time Highs sind in Sichtweite. Ich würde die These aufstellen, dass bei neuen All Time Highs in den USA die Geldströmung wieder Richtung USA gehen werden, vielleicht auch verbunden mit immer mehr Unternehmen, die in den USA investieren um Zölle zu vermeiden.
Zu guter letzt: Sell in May and go away. Warum sollte es in diesem Jahr anders sein als normal. Die guten Börsenmonate haben wir hinter uns und meistens war es nicht verkehrt über den Sommer nicht investiert zu sein und besser unbeschwert den Sommer zu genießen. Für DAX-Investoren doch ein schönes Szenario. Gier etwas zu verpassen war ja noch nie ein guter Berater. Also sollte man den Sommer geniessen. Das Leben ist zu kurz um sich durchgängig dem Streß der Börse auszusetzen.
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