Allgemeine Beurteilung
(Bund-Future)
Nach einem recht freundlichen Handelsbeginn am gestrigen Mittwoch, setzte im Bund-Future am Nachmittag erneut der Abgabedruck ein und drückte den Rentenkontrakt den fünften Tag in Folge ins Minus. Am Ende der Sitzung und per Schlusskurs betrachtet, ist im Ergebnis die gültige Aufwärtstrendlinie im März-Kontrakt im Sinne ihrer bisherigen Definition unterschritten worden und in der Konsequenz hinfällig. Hinzu kommt, wie im gestrigen Kommentar angekündigt, ein markttechnisch definierter Trendwechsel, nämlich ausgewiesen über eine Änderung des set-up´s von ursprünglich long auf neutral.
Lediglich aus Sicht der klassischen Dow Theorie unterstellen wir dem Bund-Future noch immer einen gültigen strategischen Aufwärtstrend, im Gesamtergebnis eine nur noch eingeschränkte Aussage.
Mit Unterschreiten der potentiellen Unterstützung bei 120.31 am Dienstag, eröffnete sich dem Kontrakt ein weiterführendes, zumindest analytisch definiertes Abwärtspotential in Richtung 119.45, der unteren Begrenzung der Konsolidierungszone von Mitte Januar bis Anfang Februar.
Im ganz kurzfristigen Zeitfenster liegt uns mittlerweile ein tertiärer Abwärtsimpuls vor. Auch wenn die wirklich praktische Relevanz von Korrekturpotentialen auf solch kurze Wegstrecken wie hier im jüngsten Abwärtsschub, nur sehr marginal ist, wollen wir zur Orientierung und um ein Gefühl für die zeitnahe Entfaltung der Schwungkraft zu erhalten, diese auf der Oberseite berechnen. Somit gilt: bezogen auf die Wegstrecke, ausgehend vom Hoch bei 120.98 am 10. Februar, bis hin zum gestrigen Tief, liegen die Reaktionspotentiale in etwa wie folgt:
Minimumkorrektur: 120.20 / 120.26 Normalkorrektur: 120.40 Maximumkorrektur: 120.54 / 120.60
Wir unterstreichen an dieser Stelle noch einmal: die hier angesetzten Reaktionspotentiale haben auf Grund der geringen Wegstrecke des laufenden Abwärtsimpulses noch keine wirklich analytisch wichtige Relevanz. Dennoch ist es schon, zumindest auf Basis des jeweiligen Schlusskurses, eine interessante „Maßeinheit“, um sich einen Überblick über die Entfaltung der Dynamik und Schwungkraft zu machen um somit abschätzen zu können, ob wir hier nur eine kurze Konsolidierung sehen, die im Ergebnis „nur“ zu einer Abflachung des übergeordneten Anstiegswinkels führt, oder ob mehr dahinter steckt. Aktuell müssen wir wohl eine weiterführende Abschwächung unterstellen.
(Brent Crude Oil)
Achten Sie bitte weiterhin auf den Öl-Preis. Ohne viel Lärm steigt dieser seit Tagen innerhalb der bereits mehrfach skizzierten Trading-Spanne erwartungsgemäß wieder an und bewegt sich zögerlich, aber bisher recht kontinuierlich, in Richtung der Oberen Bereichsgrenze. Bezogen auf das Brent Crude Oil, definierten wir diese angesprochene Handelsspanne zwischen 42.79 / 42.53 USD auf der Unterseite und 46.93 USD auf der Oberseite. Nur zur Orientierung: im WTI Cushing Spot definiert sich diese Spanne in etwa in den Begrenzungen um 45.26 USD auf der Unterseite und 49.45 USD auf der Oberseite.
Aktuell unterstellen wir noch keine direkte Belastung für die Aktienseite, dennoch steigt wieder der psychologische „Druck“.
(Aktien-Indizes)
Auf der Aktienseite sahen wir an den europäischen Märkten per gestern eine erneute Reaktion innerhalb der übergeordnet, intakten Aufwärtstrends. Am „schadlosesten“ zeigte sich diese Entwicklung im britischen FTSE 100, der es zum Handelsende hin sogar auf einen Tages-Doji brachte. In den übrigen Europa-Indizes setzt sich der Abgabedruck im Grunde vom Handelsstart weg an durch. Erst am späten Nachmittag und am Abend zeigte sich wieder Nachfrage und führte zumindest vereinzelt zu ausgeprägteren Lunten, ein Phänomen, welches wir bereits seit einigen Tagen beobachten (siehe vorhergehende Morgenkommentare).
An den US-Märkten hielten sich gestrige Reaktionsansätze weitestgehend in Grenzen. Hier ist das bereits mehrfach skizzierte Gesamtbild im Grunde unverändert zu den Aussagen der Vortage.
Interessant ist hierbei der Dow Jones-Index, der sich bereits am Dienstag dem Jahreshoch von 2004 deutlich angenähert hat und noch immer nahe dieser Marke (10868) liegt.
An den beiden beurteilten asiatischen Börsen (Japan – (Nikkei 225) und Hongkong – (HSI)), setzt sich die „Inselbildung“ der letzten Tage fort, besonders im HSI ist eine solche Entwicklungsphase sehr ausgeprägt.
In der Konsequenz bleiben wir vorerst auch weiterhin optimistisch und unterstellen in den Kursverläufen der Aktien-Indizes keine wirkliche nachhaltige Gefährdung der aufwärts ausgerichteten Trendentwicklung.
Somit bleiben wir bei unserer strategisch – optimistisch ausgerichteten Positionierung im DAX / EUROSTOXX 50 – hier können Sie alle Aktivitäten in unserem Fondsnewsletter einsehen (kostenloses Abbo unter www.wagner-lang.com). Unsere kurzfristig ausgerichteten Handelaktivitäten konkretisieren wir im Abschnitt zum DAX. Beachten Sie bitte: solange sich die jeweiligen Indizes oberhalb ihrer jeweils berechneten Minimumkorrekturen bewegen, betrachten wir abwärts ausgerichtete Bewegungsschübe noch immer als einfache Korrekturen, während Aufwärtsschübe als Impulsbewegung zu interpretieren sind.
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