ist die Tatsache, dass die Märkte in Europa und in Deutschland momentan um weit über 2% in die Knie gehen, während es in den USA bei einem Minus von 0,4 % bleibt. Solche Tage gab es zuletzt viele. Dabei sind die Begründungen, wie die angeblich schwächelnde Wirtschaft Chinas (wieso sind eigentlich ein Wachstum von 8,1% Schwäche?) für Deutschland genauso gravierend wie für die USA. Auch die USA exportiert anch China. Ok für Europa verschärfend kam noch die Aussage von dem EZB-Ratsmitglied Knot, dass die EZB keinen Grund für die Wiederaufnahme von Staatsanleihekäufen sieht. Aber ist das so schlimm? Wenn es für die EZB momentan keinen Grund gibt, ist die Lage auch nicht so schlecht. Das ist doch ein positives Zeichen. Und er hat auch nicht gesagt, dass die EZB im anderen Fall nicht doch wieder Staatsanleihen aufkauft. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass momentan nur nach Gründen gesucht wird, um zu verkaufen. Das heißt leider auch, dass immer noch unheimlich viele zittrige Hände im Markt sind, die einen solchen Trend speziell in Europa noch verstärken. Und schlussendlich scheint dies auch bei Daimler der Fall zu sein. Solche Dinge verstärken natürlich Abwärtstrends. Momentan sind die europäischen Märkte sowieso so etwas wie ein hochhebeliger Optionsschein auf den amerikanischen Markt. Und Daimler hat heute und in den letzten Tagen anscheinend auch noch den speziellen Nachteil gehabt zu haben, dass die Dividendenjäger nun weiter ziehen. Man schichtet anscheinend z.T. in VW und BMW oder andere Titel um, da mit Zahlung der Dividende die Luft aus Daimler draussen zu sein scheint. Völlig unverständlich angesichts der Bewertung von Daimler. Die Autowerte sind eh schon auch innerhalb des DAX niedrig bewertet, obwohl sie z. T. hohes Wachstum versprechen. Und Daimler ist momentan noch wesentlich niedriger bewertet als es eine BMW ist, obwohl Daimler, wenn man den Ankündigungen des Vorstands glauben kann, die Profitabilitätsschere, die sich zwischen beiden Werten aufgetan hat, aufgrund Einsparungen durch eine Produktionsänderung stark verringern wird.
Aber ich bin zuversichtlich, dass der Markt dies in der Zukunft erkennen wird und auch Daimler fundamental in eine vernünftige Bewertung kommt.
Meine Hoffnung für 2012 beruht auf dem Börsenverlauf, der normalerweise in den Jahren, in denen in den USA gewählt wird, vorherrscht. Bislang verhalten sich die Märkte danach schulbuchmäßig. Erst ein schöner Anstieg im 1. Quartal. Dann die Korrektur im 2. Quartal, die normalerweise besonders auf den April höher ausfällt, während es sich im Mai anfängt zu beruhigen und im Juni die Märkte wieder steigen. Im 3. und 4. Quartal geht es dann oft weit höher als es im 1. Quartal vor der Korrektur gegangen ist. Sollte es so kommen, kann es für die Leute, die sich an Sell in May halten, ein böses Erwachen geben. Sie könnten beinahe auf dem Tiefpunkt der Korrektur verkaufen. Solch ein Kursverlauf in einem Wahljahr ist eher die Normalität. Schon allein, um den amtierenden Präsidenten zu stützen. Natürlich gab es auch Ausnahmen. Aber nur wenige, wie 2008. Und wer konnte schon Bush leiden? Das schlechte an der Sache ist, dass das 2. Quartal gerade erst begonnen hat und allein der April noch zur Hälfte vor uns liegt. Hoffen wir mal, dass die bereits erfolgte Korrektur bereits heftig genug war. |