DJ UPDATE: Deutsche Post steigert Ergebnis mit Bewertungsgewinnen
11:35 21.04.09
DJ UPDATE: Deutsche Post steigert Ergebnis mit Bewertungsgewinnen
(NEU: Aussagen von Händlern, Aktienkurs)
Von Kirsten Bienk
DOW JONES NEWSWIRES
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post AG hat ihren Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter im ersten Quartal mit Hilfe von Sondereffekten auf "nahezu" 1 (Vorjahr: 0,382) Mrd EUR gesteigert. Positiv wirkten sich die Dekonsolidierung der Postbank und die Marktbewertung der Put-Optionen auf Postbank-Aktien aus, wie das Bonner Logistikunternehmen am Dienstag vor Beginn der Hauptversammlung überraschend verlauten ließ.
Operativ verbuchte die Post einen erheblichen Einbruch, bezifferte ihn jedoch nicht genau. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei trotz erheblicher Kosten für die Restrukturierung des DHL-US-Expressgeschäfts "leicht" positiv ausgefallen, hieß es in der Mitteilung. Vor den Sondereffekten ergebe sich ein EBIT-Rückgang von unter 50%. Im ersten Quartal 2008 hatte die Post noch ein EBIT von 539 Mio EUR verbucht.
Am Markt riefen diese Angaben ein geteiltes Echo hervor. "Der Gewinn mit den Put-Optionen auf Postbank-Aktien verzerrt das Ergebnis", sagte ein Händler. Da kaum einer mit einer Nennung von Zahlen gerechnet habe, gebe es für das operative EBIT keinen Konsens.
Ein anderer Händler nannte das Ergebnis eher positiv. "Die Zahlen sind in Ordnung, der Ausblick deutet auf eine Bodenbildung hin und auch die Fortschritte im US-Geschäft sind ein gutes Zeichen", sagte er.
Dagegen werteten die Analysten von Merck Finck die Zahlen vorwiegend negativ, obwohl sie wegen einer Umstellung in der Bilanzierung schwer vergleichbar seien. Der EBIT-Rückgang von unter 50% sei deutlicher als erwartet ausgefallen. Auch das Nettoergebnis habe man höher geschätzt. Die Post-Aktie fiel bis 10.48 Uhr in einem insgesamt festeren Marktumfeld um 1,1% auf 9,26 EUR.
Das Post-Management wies in ihrer Mitteilung auf weitere Fortschritte bei der Senkung der indirekten Kosten und Einsparungen in den Unternehmensbereichen hin, mit denen der Konzern auf die krisenbedingt rückläufigen Volumina reagiert. Ziel ist es weiterhin, bis Ende 2010 Einsparungen von mindestens 1 Mrd EUR zu erzielen, um so die drastischen Auswirkungen der Wirtschaftskrise abzumildern.
Die Post räumte ein, dass sich der Rückgang bei den Beförderungen im ersten Vierteljahr 2009 gegenüber dem Schlussquartal 2008 noch verstärkt hat. Gleichwohl zeigte sich der Vorstand zuversichtlich. Die Stabilisierung der Rückgangsraten weise allerdings auf ein Erreichen der Talsohle bei den Sendungsströmen hin, hieß es. Im März sei keine weitere Verschlechterung zu Februar und Januar 2009 verzeichnet worden.
Zum Ende des Quartals habe sich zudem auch die Restrukturierung des DHL-US-Expressgeschäfts zunehmend positiv auf die allgemeine Profitabilität ausgewirkt. Außerhalb der USA ist das Expressgeschäft in allen Regionen profitabel gewesen.
In allen anderen Unternehmensbereichen fielen das EBIT vor Einmaleffekten und das berichtete EBIT positiv aus. Im Unternehmensbereich Supply Chain stieg das EBIT vor Einmaleffekten sogar. Im Briefbereich blieb es dafür um rund 150 Mio EUR unter dem Vorjahreswert von 546 Mio EUR. Der Sparte gelang es trotz eines zusätzlichen Arbeitstags nicht gelungen, Umsatzeinbußen und gestiegene Lohnkosten abzufedern.
Ihren vollständigen Quartalsbericht will die Post am 6. Mai veröffentlichen.
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