Am 10. März 2000 schloss die Nasdaq bei 5.048 Punkten. Seitdem ging es 3 Jahre in Folge in die Tiefe. Im ersten Jahr stürzte die Nasdaq 39 % in die Tiefe, - Rekord in der 30 jährigen Geschichte der Technologiebörse Nasdaq. Doch - aber das wissen wir erst jetzt - das war erst der Anfang. Seitdem hat die Nasdaq einen Kursrutsch von 74 % aufs Parkett gezaubert.
Die Wall Street hofft nun - Zynismus egal - auf eine Kursrallye, wenn die USA mit der - Euphemismus pur - Entwaffnung des Iraks beginnt und sie innerhalb weniger Tage beendet hat. Ab dem 17. März ist mit einer endgültigen Entscheidung über Krieg oder Frieden zu rechnen. Gerne wird in diesem Zusammenhang auf den Golfkrieg 1991 verwiesen. Damals folgte auf den Kriegsbeginn eine Kurserholung von 10 % beim S&P 500-Index.
Es gibt eine zweite Hoffnung am Parkett: Eine zunehmende Zahl von Analysten rechnet zum 18. März mit einer Zinssenkung der FED von augenblicklichen 1,25 % auf 1,00 %. Damit sollte die FED der wachsenden Zurückhaltung potenzieller Häuslebauer und der drohenden Rezession begegnen.
Passiert allerdings nächste Woche nicht mehr als in der vergangenen, wird sich die Talfahrt ins vierte Bärenjahr hinein fortsetzen. In der letzten Woche verlor der Dow 1,9 % der S&P 500 1,5 % und die Nasdaq 2,4 %.
Montag
Heute könnte es eine bittere Pille für Bristol-Myers Squibb (850501) (BMY) geben. Der Pharmakonzern wird heute seine Zahlen für das 4. Quartal bekannt geben. Letzten Freitag erst hat Bristol-Myers Squibb im Patentstreit mit den US-Wettbewerbsbehörden eingelenkt. Der Pharmakonzern wird sich nicht mehr den Vorschriften widersetzen, Nachahmerprodukte für drei seiner wichtigen Medikamente zu blockieren, Generika für die Krebsmittel Taxol und Platinol sowie das Beruhigungsmittel BuSpar. Schon zuvor hatte das Unternehmen seinen Gegnern 670 Millionen Dollar für eine außergerichtliche Einigung geboten. Analysten erwarten einen Gewinn von 0,27 Dollar je Aktie nach 0,59 Dollar im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Dienstag
Schon am Dienstag soll der Uno-Sicherheitsrat über eine zweite Resolution zum Irak entscheiden. Ob es Großbritannien und den USA gelingt, bis dahin eine Mehrheit für ihr Ultimatum 17. März zu finden, scheint jedoch zweifelhaft.
Nach der Enttäuschung von Intel (855681) in der letzten Woche, stellt man sich auch bei Nokia (870737) auf wenig Erfreuliches ein. Das heute stattfindende "Midquarter-Update" gibt die ersten Signale für die Geschäfte im laufenden erste Quartal. Die Analysten von J.P. Morgan Chase & Co stuften die Aktie von Nokia dennoch von „neutral" auf „overweight" hoch. Anlass für diesen Schritt seien Bewertungsgründe.
Heute wird Warren Buffett den mit Spannung erwarteten Jahresbericht zur Investmentfirma Berkshire Hathaway (854075) veröffentlichen. In den USA wird darüber heiß diskutiert, ob Warren Buffett, der alte Hase, in Gold investiert hat. James Turk, der Besitzer der Handelsplattform GoldMoney.com, streute bereits Mitte Februar das Gerücht, er hätte gehört Warren Buffett, der zweitreichste Mensch auf Erden, wende sich von Aktien ab, - und Gold zu. 1998 löste Buffett mit der Meldung einen Run auf Silber aus, dass er zusammen mit seinem Partner Charles Munger 4000 Tonnen des Edelmetalls gekauft habe. Im Vorfeld ist bereits bekannt geworden, dass Berkshire (BRKA) für 2002 einen Rekordgewinn von 2.795 Dollar je Aktie erwirtschaftet hat, - nach 521 Dollar EPS in 2001.
Die Sparte der Brennstoffzellen-Hersteller fühlt sich zwar durch die versprochenen Subventionen der Bushregierung im Aufwind, FuelCell Energy (884382) weitet hingegen seinen Quartalsverlust nach den Erwartungen der Analysten von letztjährigen 0,15 Dollar auf 0,44 Dollar aus.
Erfolgreicher hat der Nahrungsmittelkonzern Del Monte Foods das 3.Quartal hinter sich gebracht. Nach letztjährigen 0,21 Dollar erwarten die Analysten einen Gewinn von 0,27 Dollar je Aktie. Beim Ketchup-Riesen Heinz H.J. (851291) fließen die Gewinne dagegen spärlicher aus der Flasche. Nach letztjährigen 0,57 Dollar sind es im abgelaufenen 3. Quartal nach Einschätzung der Analysten nur noch 0,52 Dollar je Aktie.
Mittwoch
Heute wird die Handelsbilanz für Januar bekannt gegeben. Volkswirte erwarten ein Defizit von 44,9 Mrd. Dollar gegenüber 44,2 Mrd. Dollar im Dezember.
Internetinvestor CMGI (898138) wird sich heute in die Bücher schauen lassen. Im 2. Quartal des letzten Jahres mussten Anleger einen Verlust von 0,15 Dollar je Aktie verkraften. Das Unternehmen scheint noch mit dem Geldzählen aus dem Verkauf von AltaVista an Overture Services beschäftigt, - vorerst gibt es keine Einschätzung der Analysten.
Donnerstag
Die Einzelhandelsumsätze für Februar werden Aufschluss darüber geben, wie stark die Schneestürme im Osten der USA, die Verunsicherung durch den Irakkonflikt und die unerwartet hohe Arbeitslosigkeit auf die Konsumlust der Amerikaner gedrückt haben. Volkswirte erwarten einen Rückgang der Umsätze um 0,2 %, nachdem bereits im Januar ein Minus von 0,9 % beklagt wurde. Den Autoabsatz ausgeklammert, sollte ein gleichbleibendes Niveau erreicht worden sein.
Die US-Regierung wird heute Daten zum Erzeugerpreisindex bekannt geben. Volkswirte erwarten einen Anstieg um 0,7 %, nach 1,6 % im Januar. Der Anstieg rührt hauptsächlich von den höheren Treibstoffkosten her.
Freitag
Allgemein wird erwartet, dass die Industrieproduktion im Februar um 0,2 % angestiegen ist, nach 0,7 % im Januar. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie stagniert bei 75,7 %.
Volkswirte erwarten außerdem vorläufige März-Zahlen zum Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan. Ende Februar enttäuschte der Index mit 79,9 Punkten.
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