Staat spart durch zinsflaute

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neuester Beitrag: 05.02.19 15:22
eröffnet am: 08.01.19 17:20 von: Juto Anzahl Beiträge: 85
neuester Beitrag: 05.02.19 15:22 von: Grinch Leser gesamt: 4484
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09.01.19 13:33
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26893 Postings, 5327 Tage hokai#40 Bond, es gab in der Wirtschaftsgeschichte

kaum Jahre, in denen ein sicher Festgeldzins die Inflationsrate nennenswert überschritt; das wird auch immer so bleiben, denn beim Festgeld geht es um eine fast 100% sicher Geldanlage.
Das Wort Zins kommt dem lateinischen bedeutet Abschätzung.
Wer sein Geld 100% sicher anlegen will bekommt eben keinen Risikoaufschlag für eine evtl. Ausfallabschätzung und somit höchstens ( wenn überhaupt) die Inflationsrate.  

09.01.19 13:34
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6710 Postings, 3080 Tage spekulator@lucky

Ich habe z.B. die letzten 10 Jahre im Schnitt jedes Jahr zwischen 5-7% mehr Gehalt erhalten - kann mich da also nicht beschweren.
Ansonsten würde ich irgendwas falsch machen. Jeder kann Verhandeln, weiter bilden oder sich ggf. einen anderen Job suchen.
Bewerben kostet nix.

Klar steigen auch die Beiträge zur Pflegeversicherung. Da aber der Grundfreibetrag mit steigt, bekommt man mehr Netto.
Und 30-40€ p.M. sind auch 400-500€ p.a.

Klar ist auch, dass eine deutlichere Entlastung her muss. Z.B. Soli abschaffen.

Und wo nimmt mir jetzt der Staat das x-fache weg?
Wenn du den großteil deines Geldes auf Sparbüchern oder Tagesgeldern bunkerst, bist du selbst schuld. Eigenverantwortung nennt man das.
Würdest du in vernünftige Sach-/Substanzwerte anlegen (z.B. Aktien, Fonds, Immobilien, etc.), würdest du dich nicht über entgangene Zinserträge beschweren.
Vernünftige/Kluge Geldanlage sieht anders aus, als Sparkonto.  

09.01.19 13:45
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50950 Postings, 7457 Tage SAKU@bond:

Ich sehe in deinem Post keinen großen Widerspruch zu meinem #37. 2009 Festgeld zu 5% war möglich, etwa in der Türkei, bei Banca Bucharest & co. Die Demenz schlägt nicht zu, in dem Zeitraum hab ich da was gesucht, da war einiges an "Kundenfang durch Finanzkrise" dabei. Dass dabei auch Sachen waren, die gut funktioniert haben, schließe ich nicht per se aus - du hast REAL seit Jahrzehnten in kaum einem Monat mehr als die Inflation bekommen. Denn die Inflationsrate in den 80ern bis in die erste Hälfte der 90er war entsprechend.

Noch einmal: der größte Batzen des Geldvermögens von Michelnormalo liegt auf Girolonten und Sparbüchern rum. Schon seit Jahrzehnten. Und damit haste noch nie nen Schnitt gemacht.
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09.01.19 13:47

6794 Postings, 2777 Tage 007_BondInflationsrate

Die u. a. Statistik bildet die Inflationsrate in Deutschland in den Jahren von 1992 bis 2017 ab. Im Jahr 2017 betrug die Inflationsrate in Deutschland 1,8 Prozent. 1997 (20 Jahre zuvor) betrug sie 2 %. Die höchste Inflationsrate betrug innerhalb dieses Zeitraums im Jahr 2008 2,6 %. Am niedrigsten war sie in diesem Zeitraum in den Jahren 2009 u. 2015 - dort betrug sie jeweils 0,3 %.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/...ndexes-zum-vorjahr/  

09.01.19 13:48
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6710 Postings, 3080 Tage spekulator@lucky

Und du kannst nicht den Münchner Wohnungsmarkt als Benchmark heranziehen im Bundesvergleich.

Aber auch hier muss ich sagen - Eigenverantwortung.

Als ich nach München gezogen bin, musste ich auf einmal ca. 500€ mehr Miete p.M. berappen als davor.
Da ich aber auch verhandelt hab, konnte ich einen deutlichen Gehaltsaufschlag raushandeln, sodass die Miete schnell finanziert war und ich jetzt in München sogar mehr Netto übrig hab als vorher.
Diese Möglichkeit hat übrigens jeder (außer Rentner).  

09.01.19 13:52
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50950 Postings, 7457 Tage SAKUWie jetzt?!?

"Dem Durchschnittlichen Deutschen Sparer fehlen ca. 2800...4900€ im Jahr Kapitaleinkünfte...!!!!"

Welchen Zinssatz nimmste denn an, für den durchschnittlichen deutschen Sparer? Rechnen wir mit dem Banco Bucharest Festgeld von 5%, dann hat der durchschnittliche deutsche Sparer irgendwo zwischen 50.ooo und 100.ooo Euro auf dem Festgeld rumliegen.

Und, wer ist denn der durchschnittliche deutsche Sparer? Annegret Heintz an der Kasse vom rewe? Omma Kassuppke von nebenan? Der Geselle beim örtlichen Schreiner?
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09.01.19 13:52
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26893 Postings, 5327 Tage hokai#54 bond

09.01.19 14:01
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6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@Saku

Es ging mir nicht darum, aufzuzeigen oder beweisen zu wollen, dass man mit der Anlageform "Sparbuch" großartig Profit machen konnte, sondern vielmehr darum, dass das Geld, das dort "geparkt" wurde, seinen Geldwert behält! Aber genau das hat sich seit der Finanzkrise geändert. Das Sparbuch ist heute so renditestark wie damals "unters Kopfkissen legen"  ....

Dass man sich bei anderen Anlageformen gehörig die Finger verbrennen kann (ja, auch Aktien gehören hierzu), zeigen zahlreiche Berichte von Hausmütterchen und Rentnern, die in der Vergangenheit ihre Ersparnisse den "Experten" ihrer Hausbank anvertrauten - Stichwort: Lehmann Brothers! etc. etc.

Und wer so "schlau" war, mit seinem Ersparten einen neuen Diesel zu kaufen, hat inzwischen auch schon feststellen müssen - ätsch ... verarscht!

 

09.01.19 14:03

6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@Saku

Lucky meint damit bestimmt nur den Verlust an Kaufkraft. Und da liegt er doch nicht falsch?!  

09.01.19 14:04
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50950 Postings, 7457 Tage SAKU@bond:

Zwischen 1960 und 1999 (40 Jahre) betrug die Inflation fast 3,2% p.a. - zwischen 1951 & 2014 (der maximale Betrachtungszeitraum hier) waren es immer noch 2,6%.

https://www.inflation-deutschland.de/inflation-historisch.html

Da war mit Konto oder Sparbuch (die beiden liebsten Kopfkissen der Deutschen) nix mit Geldwert erhalten.
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09.01.19 14:06

6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@hokai

Ich habe früher viele Jahre (ab Mitte der 80er) bei Union Investment in FFM gearbeitet - Du brauchst mir so etwas nicht erklären wollen.  

09.01.19 14:08

26893 Postings, 5327 Tage hokai#61 ich dachte wir wären Unternehmerkumpel:-)

09.01.19 14:15
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50950 Postings, 7457 Tage SAKU@bond:

Nö, meint er nicht, sonst hätte er nicht "Kapitaleinkünfte" geschrieben.

Denn wenn, dann wäre das ja noch, sagen wir, spannender. Der Durchschnittslohn (Quelle: Schublade im Hirn) in Schland sind 1900 (netto) - also irgendwo um die 23.ooo im Jahr. Davon nun jedes Jahr den Kaufkraftverlust von 2.800 weg und du lebst im 8 Jahr auf der Straße von Luft und Liebe.

Bei aller Liebe... nö!
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09.01.19 14:30

6794 Postings, 2777 Tage 007_BondDas ist ja das Doofe hier in Deutschland!

Man zahlt in Deutschland Steuern für sog. "Kapitalerträge", ohne dabei jedoch die Inflationsrate zu berücksichtigen zu dürfen! Merke: Erträge entstehen nur, wenn etwas mehr dabei rauskommt!  Man nennt so etwas auch Gewinn! ;-)

Und bei den Sparbüchern war es ja so, dass man dort auch noch den Zinseszins hatte. Sprich, man hat z. B. 3 % p. a. auf beispielsweise 10.000 DM bekommen. Am Jahresende war der Kontostand dann 10.300 DM. Im nächsten Jahr waren es dann schon 10.609 DM, usw. usf. Die Kaufkraft des Geldes blieb beim Sparbuch also erhalten (hat mir Norbert Blüm vor ein paar Jahren einmal genau so erklärt).
 

09.01.19 14:32
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6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@Saku

Das mit den 23.000 Euro ist aber wie beim Monopoly - jedes Jahr darfst Du wieder auf Start! ;-)  

09.01.19 14:41
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6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@hokai

Erst seit Mitte der 90er bin ich Unternehmer. Davor war ich in zahlreichen Unternehmen als Angestellter (zunächst angefangen vom kleinen Sachbearbeiter bis später hin zum Manager) tätig und fragte mich dann irgendwann: Warum mache ich das eigentlich für andere?  

09.01.19 14:44
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50950 Postings, 7457 Tage SAKU@bond:

Und der Kaufkraftverlust spielt auch monopoly, da er ja pro Jahr auftreten soll:

Januar Jahr 1: Kaufkraft 23.ooo
Januar Jahr 2: Kaufkraft 23.000-2.800=21.200 (dein "neuer Start"-Wert)
Januar Jahr 3: Kaufkraft 21.200-2.800=18.400
Januar Jahr 3: Kaufkraft 18.400-2.800=15.600
Januar Jahr 4: Kaufkraft 15.600-2800=12.800
Januar Jahr 5: Hier wird überlegt, das Netflixabo zu kündigen, man spart aber lieber am Essen.
Januar Jahr 6: Beim Netflixabo leider die Kündigungsfrist verdengelt und es wird auf Stopfen umgestiegen.
Januar Jahr 7: Mit genug Alk Netflix schauen & dabei Selbstgedrehte rauchen, damit man nicht den Kontoauszug holen muss, regnet eh schon den ganzen Tach.

...
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09.01.19 14:45
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26893 Postings, 5327 Tage hokaiich vermute wir werden in den nächsten

Jahrzehnten keine nennenswerten Zinsanstiege mehr erleben ( Japan lässt grüssen), dass kann man jetzt beklagen und gerade für die private Altersversorge ist das ein echtes Problem, deswegen sollten die ganzen Riesterversuche auch wieder eingestampft werden und das Thema Bürgerversicherung auf breiter Basis wieder auf den Tisch.

Auf der einen Seite ist soviel Liquidität im Markt ( siehe auch zB. sakus post zu den privaten Vermögen und ja sie sind zum Teil ungerecht verteilt, kann man und sollte dran gearbeitet, es ist aber nunmal zur Zeit so)
Auf der anderen Seite haben wir mittlerweile ein so gutes soziales Netz und mit ihm einhergehende Ansprüche, die sich von der Unterschicht bis in den Mittelstand ziehen. Wir hatten noch nie einen so hohen Wohlstand, Urlaubsreisen, durchschnittlicher Autowert, etc. blablabla.
Das geht nicht nur uns so, sondern in den meisten europäischen Ländern ähnlich ( Ausnahmen wie Griechenland bestätigen die Regel). In den letzten 10 Jahren gab es einen enormes Wirtschaftwachstum und die Wähler haben sich daran gewönnt, immer mehr, immer mehr.
Allerdings ziehen zunehmend Wolken am Wirtschaftshimmel auf, eigentlich hat die EZB in den letzten Jahrenwirtschaftspolitik durch Niedrigzins und Anleihenaufkauf betrieben, die Politik ist da leider nicht mehr in der Lage zu, man eilt von Krise zur Krise und ist auch immer viel mit sich selber beschäftigt.
Also was kann / wird passieren, wenn die Wirtschaft sich nachhaltig eintrübt, Arbeitslosenzahlen steigen, die Einnahmen nicht mehr so sprudeln, Staatsverschuldungen auf Grund von sozialen Verpflichtungen wieder steigen?
Wieder wird man Hilfesuchend zur EZB schauen; aber da ist nicht mehr viel an Instrumenten verblieben?
Nun, nach dem Anleihekauf kommt dann vielleicht der Anleiheschreder, was passiert denn praktisch, wenn die EZB aufgekaufte Staatsanleihen einfach vernichtet und Fälligkeiten keine Rolle mehr spielen?
Hat das irgendeinen praktischen Einfluss, ausser das Staatsanleihen dann vielleicht als noch sicherer gelten als heute, in der Gewissheit, dass die EZB diese so oder so bedienen wird?

Das klingt heute alles noch abenteuerlich, aber wer hätte sich vor 10-15 Jahren vorstellen können, dass es mal so etwas wie einen Negativzins gibt, dass muss man sich einfach nochmal vor Augen führen, man gibt jemand Geld dafür, dass er Geld annimmt...

Der Zins ist liegt bis auf unbestimmte Zeit im Koma.  

09.01.19 14:53

6794 Postings, 2777 Tage 007_BondUnd genau das hatte ich hier auch geschrieben!

09.01.19 14:54

6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@Saku

Schau Dir einmal mein Posting #8 in diesem Thread an.  

09.01.19 15:00

6794 Postings, 2777 Tage 007_Bond@Saku

Nach Deinem Beispiel darf ein normaler d. h. durchschnittlich verdienender Arbeitnehmer aber nicht mehr 1000 Euro Miete im Monat bezahlen, insofern er auch noch ausschließlich von Luft und Liebe lebt! Trotzdem wäre er nach 2 Jahren dann vollkommen pleite.

1. Jahr 23.000 - 12.000 = 11.000
2. Jahr = 11.000 - 12.000 = -1.000

;-)  

09.01.19 15:08
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3002 Postings, 2154 Tage stockpicker68#68

Das klingt heute alles noch abenteuerlich, aber wer hätte sich vor 10-15 Jahren vorstellen können, dass es mal so etwas wie einen Negativzins gibt, dass muss man sich einfach nochmal vor Augen führen, man gibt jemand Geld dafür, dass er Geld annimmt...




Am Anfang hieß es dass die Negativzinsen nur die Banken betreffen werden. Dann fingen vereinzelt die Banken an, diese an ihre Kunden weiterzugeben. Ich z.B. zahle schon seit einem Jahr bei meinem Broker (FLATEX /Fintech Group Bank) Negativzinsen und zwar ab dem ersten €uro aufs Guthaben. Dies umgehe ich weitgehend indem ich dort nur Geld liegen lasse, welches ich sowieso die nächsten Tage investieren werde. Der Rest liegt bei einer anderen Online Bank wo ich sogar etwas Zinsen erhalte. Wenn ich heute Abend was überweise ist es am nächsten Morgen da. Zur Not verkaufe ich einen Wert falls ich unbedingt sofort Geld brauche weil ich gerade irgendwo einen erfolgsversprechenden Dip sehe und diesen traden möchte. Mensch kann/ muß sich eben auf alles irgendwie einstellen.

 

09.01.19 15:11
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26893 Postings, 5327 Tage hokai#72 ganz genau "Mensch kann / muss sich eben

auf alles irgendwie einstellen", Satz des Tages!
Jammerdebatten über vermeintlich bessere Zustände in der Vergangenheit führen niemanden persönlich  weiter.  

09.01.19 15:32

6794 Postings, 2777 Tage 007_BondJemand vergewaltigt Deine Frau, sie

meldet das der Polizei und Du regst Dich dann bitte nicht über den Beamten auf, wenn er sagt: "Mensch kann / muss sich eben auf alles irgendwie einstellen ... Jammerdebatten über vermeintlich bessere Zustände in der Vergangenheit führen niemanden persönlich weiter." ;-)

Bitte, gerne geschehen!  

09.01.19 15:33
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6710 Postings, 3080 Tage spekulator@bond

"Jemand vergewaltigt Deine Frau"

Blödsinniger Vergleich...  

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