Das unmittelbare Raus-und-Wieder-Rein in die Aktie kann Vorteile bringen, v. a. steuerlicher Art. Zum einen kann man manchmal kleine Arbitrage-Effekte nutzen, wenn du an einem Börsenplatz für z. B. 50,56 verkaufst, aber "gleichzeitig" am anderen Börsenplatz die gleiche Aktie für 50,54 kaufen kannst. Lohnt sich aber nur für sehr große Einsätze und funktioniert in der Praxis eher nicht. Relevant ist es aber für den Steuereffekt. Wenn du nicht pauschal versteuert wirst, kannst du damit den steuerlich relevanten Zeitpunkt deiner Einkunft beeinflussen, d. h. das Kalenderjahr - erhöht oder verringert halt konkret und direkt dein steuerpflichtiges EInkommen des aktuellen Jahres. Noch relevanter ist aber die Möglichkeit, dem Lindner bzw. dem Kukies deine persönlichen Verluste auf's Auge zu drücken: Der steuerliche Verlust macht sich direkt mit dem Verkauf auf deinem Konto bemerkbar - du bekommst 28% Steuergutschrift auf deinen Kapitalverlust. Damit ist die Gutschrift größer als der Kurswert. Damit kannst du dann (direkt und für den erlösten Betrag) MEHR Aktien einkaufen als du vorher im Depot hattest. Wenn dann die Aktie deinen ursprünglichen Kauf-Kurs wieder erreicht hat, dann kannst du im Endeffekt nicht mit +/- 0 aussteigen, sondern mit kleinem Gewinn. Hier ein Beispiel Kauf 100 x 50 EUR = 5000 EUR --> Konto-Belastung: -5000 EUR Verkauf -100 x 40 EUR = 4000 EUR --> Verlust = 1000 EUR --> Steuergutschrift 280 EUR --> Konto-Gutschrift: + 4280 EUR Kauf + 107 x 40 EUR = 4280 EUR (also mehr Sücke für dein "verbliebenes" Kapital) Nach Kurserholung: Verkauf -107 x 50 EUR = 5350 EUR --> Gewinn = 1070 EUR --> Steuerbelastung 300 EUR --> Konto-Gutschrift: + 5050 EUR (5350 - 300 = 5050)
Wenn du erst mit deutlichem Kursgewinn veraufen würdest, hättest du über eine Art "Zinseszinseffekt" bei den hiergewählten Zahlen deinen Gewinn um 7% gegenüber der Variante "Bestand halten" erhöht (und auch 7% mehr Dividende erhalten). |