"Beseitigung der Gefahr"
Bush sieht in Nordkorea eine Gefahr.US-Präsident George W. Bush hat Nordkorea vor einem Atombombentest gewarnt. Wenn Nordkorea einen solchen Test unternehmen sollte, erwarteten die USA, dass die Teilnehmer an den Sechsländergesprächen bei der Beseitigung dieser Gefahr für die Welt helfen würden, sagte Bush am Freitag in Camp David.
Bush wollte sich nicht dazu äußern, ob er persönlich Kenntnis von möglichen unterirdischen Atombombentests in Nordkorea habe.
"Verdächtige Fahrzeugbewegungen" Unter Berufung auf einen nicht genannten Vertreter des US-Militärs meldete der Sender ABC, ein Geheimdienst habe auf einem mutmaßlichen Testgelände "verdächtige Fahrzeugbewegungen" beobachtet.
Der Sender zitierte zudem einen anonym gebliebenen Vertreter des US-Außenministeriums, aus Sicht der Geheimdienste liege ein nordkoreanischer Raketentest im Bereich des Möglichen.
Dem Präsidialamt übermittelt ABC berichtete am Donnerstag, die mutmaßliche Teststätte sei eine unterirdische Anlage mit Namen Pungyee Yok und liege im Nordosten des international isolierten Landes. Die Informationen über die Einrichtung seien vorige Woche dem Präsidialamt übermittelt worden.
Satellitenaufnahmen als Beweis Der Fernsehsender CNN berichtete dazu unter Berufung auf US-Militärkreise, Satellitenaufnahmen des Geländes zeigten Kabelbündel, die zur Aufzeichnung eines unterirdischen Tests genutzt werden könnten. Sie seien allerdings nicht mit Geräten verbunden. Es sei unklar, ob ein Test vorbereitet werde.
Kein Kommentar zu Geheimdienstinfos "Wir haben keine neuen Beweise, die das unterstützen", sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters auf die Frage nach den Fernsehberichten.
Es gebe keine Hinweise auf einen bevorstehenden Test, ergänzte ein anderer Regierungsmitarbeiter. Außenamtssprecher Gonzalo Gallegos lehnte eine Stellungnahme mit den Worten ab, er kommentiere keine Geheimdienstinformationen.
Kein Kommentar aus Südkorea Auch Vertreter der südkoreanischen Regierung lehnten einen Kommentar zu den US-Fernsehberichten ab.
Ein mit dem nordkoreanischen Atomprogramm vertrauter Diplomat äußerte sich in Seoul skeptisch zu den Informationen. "Mir war nicht bekannt, dass das in dem Bericht genannte Gebiet als mögliche nordkoreanische Teststätte dienen soll."
Nordkorea: Besitzen Atombombe Ohne eine Waffe getestet zu haben, hatte Nordkorea im Februar 2005 erklärt, es besitze Atomwaffen. Die Sechsparteiengespräche über das Atomprogramm Nordkoreas mit Südkorea, den USA, Japan, Russland und China liegen seit November auf Eis.
Aufregung über Raketentests Im vorigen Monat hatte Nordkorea mit der Erprobung von sieben Raketen eine internationale Protestwelle ausgelöst.
Der Abschuss der sieben Flugkörper wurde allgemein aber nicht als Muskelspiel des armen Landes, sondern als fehlgeschlagener Versuch gewertet, mit den USA direkt ins Gespräch zu kommen.
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