ZITAT ellshare: "Ich bin mit maximal 0-5% unseres Vermögens an der Börse und überlege das jetzt nach Wirecard dauerhaft auf 0% zu stellen. Börse ist ein großer Betrug hoch 3 und da kann man leider auch nichts ausnehmen. Ungefähr 70% sind Immobilien und überlege das weiter zu steigern. Denn mir hat noch nie jemand notariell eine Eigentumswohnung verkauft die es nicht gibt ;)"
Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Es ist aber wohl symptomatisch für Deutschland. Man empfindet die Börse als Spekulation und Betrug - und zieht andere Assetklassen wie Sparbücher oder Immobilien vor. Keimt einmal etwas Interesse für die Börse, wird das sofort zunichte gemacht, wenn ein einzelnes Unternehmen betrügt, eine einzelne Aktie sich nicht so entwickelt, wie man dachte, oder wenn es zu einem allgemeinen Börsenkrach kommt.
Das ist ein emotionales Urteil, das auf Unwissen beruht. Aktien haben historisch gesehen die beste Rendite aller Assetklassen! Das geringe Vermögen vieler Deutscher ist ja genau darauf zurückzuführen, dass sie das nicht wahrhaben wollen und ihr Geld auf Omas Sparbuch mit 0,001% Zinsen legen. Auch Immobilien haben über lange Sicht schlechter rentiert als Aktien, auch wenn sie die letzten zehn Jahre sehr gut gelaufen sein mögen. Auch bedeutet eine eigene Immobilie ein hohes Klumpenrisiko und hohe Kosten bei Kauf und Verkauf. Auch sind Immobilien volatil und hängen von vielen Faktoren ab, die der Besitzer nicht beeinflussen kann. Betrug bei Kauf und Verkauf gibt es dort auch reichlich.
Bei Aktien muss man diversifizieren und einen langen Atem haben. Die Diversifikation ist auch für diejenigen, die sich nicht groß kümmern wollen, über ETFs sehr einfach und kostengünstig möglich. Mit der Volatilität des Gesamtmarktes muss man freilich umgehen können; die hohe Rendite von 7-8% p.a. gibt es eben nicht umsonst.
Ich finde die Börse wunderbar, vor allem in der heutigen Zeit, in der jeder davon profitieren kann. Sie ermöglicht die Partizipation breiter Bevölkerungsschichten an der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung. |