Der Tscheche: Na also, endlich geoutet als Shortie
Aktuell short, ja, habe es auch oben erwähnt. Davor hatte ich eine Long-Trading-Position, auch hier im Forum erwähnt, sogar die Marke an welcher ich die erste Hälfte abgestoßen habe, samt SL für die zweite Hälfte. Ich trade in beide Richtungen, also unterlasse deine Unterstellungen.
Der Tscheche: Aktie sinkt um 4,5% und Dein 15er Hebel-Schein steigt um "fast 100%"? Alles klar, bist ein ganz Großer.
Der (eigentlich als intraday geplante ) Short wurde bei 22.3 eröffnet, ich mache Positionen nie genau bei den jeweiligen Marken auf, sondern mit einem Puffer. Meine Beobachtung, die ich oben ausgeführt habe, haben mich dazu entschlossen den Short nicht am gleichen Tag zu schließen. Jetzt suche dir ein 15x Faktorzertifikt raus, schaue dir an den jweiligen Tagen und Preisen den Kurs dieses Zertifikats an, und du siehst, dass 82% Profit rausgekommen sind, die ich großzugig auf knapp 100% aufgerundet habe.
Der Tscheche: Aber das nächste Mal bitte VOR dem Dauerbashen die eigene Positionierung offenlegen.
Wozu soll ich bashen? Mir als Trader ist es herzlich egal, ob der Kurs bei 30 oder bei 10 Euro steht. Meine Kritik bezog sich auschließlich auf die Evotec-Aktie als buy-and-hold-Long-Investment. Und zu dieser Kritik stehe ich und sehe auch aktuell keinen Grund davon abzuweichen.
Für mich ist diese Aktie eine Traderaktie, da:
- Der Chart in den letzten 6 Jahren mehrmals Einbrüche im Bereich 20-30%, teilweise 40-50% aufweist. Das war bei dieser Aktie keine Seltenheit, sonderen ist die Norm und deshalb hat man in den letzen 6 Jahren keinen Profit gemacht, da diese Einbrüche immer wieder aufgeholt werden müssen und in Summe bleibt dann nichts übrig. Klar, nur weil es in der Vergangenheit so war, muss es nicht so weiter gehen wird. Ich vermute aber schon.
- Die Aktie nur anfangs die große Corona-Erholung mitgemacht hat und monatelang auf dem unteren 20er Niveau herumgedümpelt ist. Die Erleichterung folgte erst mit dem Short-Squeeze.Wenn dieser nicht gewesen wäre, so behaupte ich, wäre man wohl höchstens in den unteren 30er-Bereich gekommen.
- Die Unternehmenskommunikation mit dem Markt unterirdisch ist. Als Beispiel: Die Bayer-Meldung wurde einfach rausgehauen, ohne nähere Details zu geben. Das hat Unsicherheit im Markt erzeugt und war völlig unnötig, da auf einmal die gesamte Pipeline im negative Fokus stand. Die Kommunikation hätte man in den letzten Jahren verbessern können, hat es nicht, und wird es wohl auch nicht (mehr).
- Das Management meiner Meinung nach unglaubwürdig geworden mit dem Umgang der Cyperattacke. Scheinbar mehrere Wochen lag der Betrieb flach und es ging kaum etwas. Trotzdem wurde längere Zeit dem Markt kommuniziert, dass es halb so wild ist und man zuversichtlich ist die Verluste wieder aufzuholen. Und dann kam aus heiteren Himmel die Gewinnwarnung, welche den unakzeptablen Schaden offenlegt: -40% EBITDA plötzlich.
Im Jahr 2023 darf man das Thema Cypersicherheit nicht vernachlässigt haben, schon gar nicht, wenn man als Geschäftsmodell Umgang mit sensiblen Daten hat (kann mich aber auch irren, da ich nicht im großen Details das Geschäftsmodell kenne und ich gerne korrigiert werde, wenn ich falsch liege).
- Wer weiß, ob nicht doch Parnter abspringen oder neue Partner schwieriger zu bekommen sein, nach dem Vertrauensverlust. Die 2025-er Guidance halte ich nicht für in Stein gemeiselt, da man diese Unsicherheit hat und erstmals auch den Verust aus diesem Jahr reinholen muss. Das wird meiner Meinung länger zu Abstrichen im Kurs führen.
- Das Unternehmen schon länger mit den Unternehmenszahlen den Markt eher enttäuscht. Wann gab es die letzten Prognoseerhöhung? Könnte man natürlich auch positiv sehen, dass die Konsensschätzung immer brav erreicht wird und eine gewisse Vorhersagbarkeit mitbringt, aber dem Kurs bringt es herzlich wenig.
- Hohen Kosten in der Vergangenheit, die in der Zukunft einmal zu mehr Umsatz führen sollen. Ja, und wann?
- Gefühlt werden neue Kooperationen seit 2022 weniger, man hat viel längere nachrichtenarme Zeiten und in diesen Zeiten fällt der Kurs wiederholt einfach bis zur nächsten News. Aber das mit den Nachrichten habe ich jetzt nicht statistisch mitgezählt, wie gesagt, gefühlt werden die Nachrichten weniger.
Das sind ein paar Gründe, die mir jetzt einfallen. Ich werde erst buy-and-hold bei dieser Aktie sein, wenn sie bewiesen hat, dass sie nicht ständig diese Einbrüche hat. Im Gegensatz zu manch andere Longies ist mir nämlich der Aktienkurs nicht egal, sondern das wichtigste, da ich Profit sehen will. Für mich kann das Geschäftsmodell nocht so toll sein, wenn der Kurs seit Jahren nicht folgt, dann ist das für mich kein lohnenswertes Investment. Wer weiß, vllt gibt es einen starken Kurszuwachs auf einmal, kann ja alles sein, aber dann bin ich als Trader sowieso dabei, klar, nicht den ganzen Anstieg, aber obigen Gründe sind für mich genug um zu traden.
So, dieses Geschreibsel kann man gerne im Gedächtnis haben, wenn man mir wieder unterstellt, dass ich diese Aktie nur kritisieren, weil ich hoffe, dass durch meine Beiträge der Kurs fällt. Wenn diese so wäre, dann wäre die Aktie sowieso zu nichts zu gebrauchen.
Und jetzt werter Herr Der Tscheche, bitte ich dich höflichst, dichw eniger mit mir zu beschäftigen, sondern bei Thema Trading zu bleiben um uns gegenseitig zu mehr Einsichten zu bringen. Danke.
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