Du bist eine echte Bereicherung für das Bord. Ich weiß, dass das Thema sehr komplex ist. Um so schöner, dass ich das Gefühl und den Beleg dafür habe, verstanden zu werden. Deine Posts bringen den Sachverhalt immer auf den Punkt!
Ich bin mit Calabria bislang hoch zufrieden. Insbesondere, dass er ein Entlassen der Firmen aus den Conservatorships per Consent Decree ins Spiel brachte, war ein genialer Schachzug von ihm. Denn er kam zu einem Zeitpunkt, als sich die Stimmen mehrten, die Firmen noch während Trumps Amtszeit rekapitalisiert entlassen zu müssen, damit ein neuer Präsident den Release-Plan nicht verwerfen könne. Ja, da hat sich die Wallstreet schön die Hände gerieben und auf ein SPO-Schnäppchen (billige neue Aktien) gehofft. Daher auch die damalige starke Medienpräsenz. Und die Vorzugsaktionäre wollen natürlich auch, dass alles möglichst schnell über die Bühne geht, koste es (die Stammaktionäre), was es wolle. Aber nicht mit Calabria. Hier hat er zum ersten Mal gezeigt, dass er keine Marionette ist und das Ding seriös zu Ende bringen will. Und selbst einer unserer schärfsten Kritiker, Seilberg, schrieb neulich, dass es fast undenkbar sei, dass ein neuer Präsident ein Release per Consent Decree rückgängig machen könnte. Recht hat er. Das geht nicht. HERA ist hier eindeutig. Ich habe das genau recherchiert. Und zwar schon vor einem dreiviertel Jahr, als bcde aus dem Ihub-Forum die Möglichkeit "Release and Recap" erwähnte und wir sie quasi gemeinsam ausarbeiteten. Es war schon schön zu sehen, dass Calabria einige Monate später mit Consent Decree aufwartete - und zwar genau zum richtigen Zeitpunkt.
Als Nächstes sind die Kapitalanforderungen dran. Calabria will sie in naher Zukunft veröffentlichen. Das Datum ist nicht wichtig, sondern der Inhalt. Was ich erhoffe, habe ich bereits geschrieben: grundlegende Veränderungen in der Bewertung einzelner Assetklassen wie beispielsweise die DTAs. Falls diese zum regulatorischen Kapitalbedarf zählen dürften, wäre das ein Meilenstein für uns. Nach allem, was ich gehört und gelesen habe, überwiegen bei mir die Hoffnungen, dass die Anforderungen gut bis top für uns ausfallen werden. Die Gefahr, dass uns die Kapitalanforderungen erdrücken könnten, halte ich angesichts der Auswirkungen auf das sekundäre Finanzsystem und den Häusermarkt für sehr gering, um nicht zu sagen: ausgeschlossen. |