Guidants.com streikt, deshalb erst mal nur das Goldbild. Charttechnik: Silber: Wie ein Schaschlik präsentiert sich Silber in dieser Woche, wobei die Kerzen die auf die beiden Schaschlikstäbe (EMA 50 und 200) aufgespiessten Köstlichkeiten markieren. Jetzt gilt es nur noch, die Schaschlikstäbe ins Feuer zu halten, welches sich auf Höhe des Trump-ACHA-Fensters befindet. Gold: Als hätte es nur darauf gewartet: tagelang schlenderte Gold völlig orientierungslos seitwärts, bis dann am Freitag der Rosarot-Trumpwelt ein "Statistikfehler" unterlief. Ein kleines Missgeschick der Luftschloss-Verkäufer, aber immerhin gross genug, um dem Gold soviel Schub zu verschaffen, um ein weiteres Loch in die Mauer (in diesem Falle nicht die mexikanische, sondern "lediglich" die 10/2012-Abwärtstrendlinien-Mauer) zu schlagen. Keinen grossen Krach machte dieser Durchbruch, jedoch immerhin hinterliess er eine tiefe Kerbe in der schon fast aus der Dinosaurierzeit stammenden Abwärtstrendlinie. Ein weiterer unangenehmer Hieb in die Welt der Shorties und Goldabgesangsinterpreten. Selbst die Rothschild-Mauer aus Frankreich I konnte den Angriff nicht abwehren. Somit gelang erneut ein Eindringen in die BREXIT-Zone, die sich eigentlich unterhalb des Goldkurses befinden müsste. Jedoch stimmen Realgegebenheiten und Marktverhältnisse schon längere Zeit nicht überein, und so dient auch diese Zone lediglich als Anlaufstelle für den softwaregesteuerten HF-Handel, bei dem äussere Einflüsse selten ihren logisch erwartbaren Niederschlag finden. Nicht unmittelbar der Statistikfehler trieb Gold also nach oben, sondern lediglich die in diesen Zahlen implizierte Annahme, dass es der Realwirtschaft doch nicht so gut gehe wie immer wieder heruntergebetet (lt. Markus Fugmann stehen 1.000.000 Neufahrzeuge von GM auf der Halde und warten auf ihren Käufer), und das versetzte dann dem ohnehin schon taumelnden USD einen weiteren Kinnhaken, der ihn in seinem nunmehr bereits 4-monatigen Abwärtstrend nun nur noch tiefer in die Seile boxte. Doch zurück zum Gold: Trump hatte ja im November durch seine Wahl zum US-Präsidenten den aktuellen Abwärtstrend ausgelöst, dessen Schwäche fast ein Sinnbild für die tatsächliche Macht eines US-Präsidenten in dem von der Finanz (aka US-Rüstungsindustrie) regierten Staatsgebilde abgibt. Ein Abwärtstrend also, der nach fulminantem Beginn nun bereits seit 5 Monaten gegen seine eigene Natur ankämpft und sich somit eher als "Abwärtstrend wider Willen" präsentiert. Man könnte es auch als ein Fassaden-Abbröckeln eines ohnehin nur Potemkinschen Dorfes bezeichnen. Die in diesem Abwärtstrend seit Jahreswechsel laufende Regressionsbewegung deklassiert den für die Aktienindizes als Goldesel geltenden Donald Trump als "Ritter von der traurigen Gestalt" auf seiner klapprigen Rosinante; wobei die Romanfigur den Vorteil hatte, die Windmühlen, gegen die sie kämpfte, zwar als Riesen, aber immerhin doch als vorhanden erkennen zu können. Doch nochmals zurück zum Gold: wie schaffen das die Aktienindizes, dass sie laufend nordwärts ziehen, ohne dabei heiss zu laufen? Golds abgeleitete Indikatoren sind wieder einmal im hocherhitzten Bereich. Es wird also in den nächsten Tagen darauf ankommen, bei ausbleibendem Hochstürmen das nächste grüne Fenster nach unten als Stützpunkt heranzuziehen. Keinesfalls sollten die USD 1.214,39 unterschritten werden. Die 01/2017-Aufwärtstrendlinie bietet jedenfalls diesbezüglich ihre Hilfe an. Auch sollte im Falle eines Doch-Nordlaufes das letzte lokale Hoch zügig und eindeutig genommen werden, um eventuelle Doppel-Top-Aktivierungs-Ambitionen von vornherein zu unterbinden. Vielleicht kann ja dabei das mehr als lästige BREXIT-Fenster auch gleich aus dem Weg geschafft werden. Die völlige Entzauberung Trumps wäre dann mit dem Überschreiten des Ausgangspunktes dieser Trump-Illusion vollendet. Barrick Gold: Anfang Mai hatte Barrick ein ›abandoned baby bottom‹ erzeugt und dieses am Monatsende dann testweise angelaufen. Doch Minen haben es derzeit nicht leicht. Für sie findet keine Propaganda statt, und so dümpeln sie weiter dahin – trotz solider Arbeit im Falle Barricks – bis entweder Gold selbst od. durch andere Umstände ausgelöste Kapitalumschichtungen die Edelmetallförderer wieder sexy machen. Es kann schon als Erfolg angesehen werden, wenn das "death cross" keine weiteren Kursabschläge zur Folge hat. Panik sieht jedenfalls anders aus. Das Handelsvolumen ist immer noch träge wie eine Grillgesellschaft nach verzehrtem Spanferkel. Nun wird es Zeit, dass die Getränke aufgetischt werden, damit wieder ein bisschen Leben in die Bude kommt. Fazit: Spannend könnte es im Herbst werden, da (neben dem US-Schuldenobergrenzen-Schauplatz) auch – lt. derzeitigem Stand – 3 Wahlen in Europa anstehen, die für sich allein gesehen möglicherweise zum grösseren Teil keine Überraschungen liefern werden, jedoch als Ganzes ein Doppelpendel bilden könnten, dessen chaotische Bewegungen bekanntlich ja nicht vorausberechnet werden können.
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