Bijou Brigitte: Konzernergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Laut Meinung von Wirtschaftsexperten ist die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und im Euro-Raum für das Jahr 2007 weiterhin positiv. Spürbare Bremseffekte für die Konsumbereitschaft in Deutschland hatte hingegen im ersten Halbjahr 2007 die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Der Einzelhandel setzt nun auf das zweite Halbjahr und erwartet für diesen Zeitraum ein geringes Umsatzwachstum. Zur Konsumsteigerung soll vor allem die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt und die damit steigende Zahl der Erwerbstätigen beitragen.
Filialwachstum
Seit Jahresbeginn 2007 hat Bijou Brigitte das Filialnetz im In- und Ausland mit 38 Neueröffnungen weiter ausgebaut. Sieben Ladengeschäfte wurden geschlossen. Per Saldo betrug das Standortnetz zum 30. Juni 2007 insgesamt 962 Filialen.
Im Berichtszeitraum fanden 32 Filialrenovierungen statt. Vier Ladengeschäfte zogen in profitablere Lagen um.
Die Expansionsschwerpunkte des Unternehmens lagen im ersten Halbjahr 2007 in Italien und Frankreich. Der Auslandsanteil der Filialen nahm weiterhin zu und belief sich zum 30. Juni 2007 auf 63 % des konzernweiten Standortnetzes.
Das USA-Geschäft wird weiter vorangetrieben. Im vergangenen Halbjahr eröffnete Bijou Brigitte zwei weitere Standorte in Shopping Centern in Florida.
Mitarbeiter
Der Personalbestand des Konzerns – umgerechnet auf Vollzeitkräfte – hat sich im ersten Halbjahr 2007 von 2.840 auf 3.075 Beschäftigte erhöht. Diese Steigerung resultiert hauptsächlich aus der expansionsbedingten Erhöhung der Mitarbeiteranzahl im Verkauf.
Ertragslage
Der Bijou Brigitte-Konzern erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2007 einen Umsatz von 166,0 Mio. Euro (Vorjahr: 155,3 Mio. Euro). Dies entspricht einer Steigerung um 6,9 %. Flächenbereinigt lag der Konzernumsatz im Berichtszeitraum bei einem Minus von 3,7 %.
Der Materialaufwand im Konzern betrug im Berichtszeitraum 15,1 % vom Umsatz (Vorjahr: 15,5 %). Diese Verbesserung ist hauptsächlich auf den gesunkenen US-Dollarkurs zurückzuführen.
Der erhöhte Personalaufwand resultierte unter anderem aus der starken Expansion in Frankreich und Italien, wo landesspezifisch die durchschnittlichen Personalkosten höher liegen als im übrigen Europa. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um 6,4 Mio. Euro auf 49,3 Mio. Euro gestiegen. Diese Entwicklung ist insbesondere durch überproportionale Kostensteigerungen im Bereich der Filialmieten und -nebenkosten sowie durch die Expansion zu erklären. Das Finanzergebnis konnte dank dem höheren Liquiditätsvolumen und steigender Zinsen von 0,8 Mio. Euro auf 2,0 Mio. Euro verbessert werden.
Insgesamt gesehen ergibt sich für das erste Halbjahr 2007 ein Konzernergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 51,0 Mio. Euro (Vorjahr: 53,4 Mio. Euro). Nach Abzug der Steuern lag der Konzernüberschuss mit 33,4 Mio. Euro um 0,9 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 34,3 Mio. Euro.
Diesbezüglich ist zu berücksichtigen, dass sich auf dem deutschen Markt mit 37 % des Filialbestands die Umsatzsteuererhöhung von 16 % auf 19 % ergebnismindernd auswirkte.
Finanzlage
Die gesamten Investitionen beliefen sich für das erste Halbjahr 2007 auf 9,4 Mio. Euro (Vorjahr: 9,0 Mio. Euro). Hierin sind vor allem Kosten für das Filialwachstum enthalten. Die Investitionen für Baumaßnahmen in der Konzernzentrale Hamburg-Poppenbüttel betrugen 0,8 Mio. Euro.
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit deckte den Investitionsbedarf und führte zu einer weiteren Verbesserung des Liquiditätsbestands.
Vermögenslage
Die Bilanzsumme ist im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem 31. Dezember 2006 von 246,1 Mio. Euro auf 271,2 Mio. Euro gestiegen.
Auf der Passivseite stiegen die Eigenmittel von 191,6 Mio. Euro um 33,4 Mio. Euro auf 225,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote vor Dividendenausschüttung zum Stichtag des Konzernzwischenabschlusses am 30. Juni 2007 erreichte somit 83,0 % der Bilanzsumme (Vorjahr: 77,8 %).
Demgegenüber haben sich auf die Aktivseite die finanziellen Vermögenswerte sowie die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von 137,8 Mio. Euro um 19,3 Mio. Euro auf 157,1 Mio. Euro erhöht. Diese betrugen zum Stichtag 30.06.2007 57,9 % der Bilanzsumme.
Risikobericht
Seit Beginn des laufenden Geschäftsjahres haben sich im Bijou Brigitte-Konzern keine wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Risiken, die bestandsgefährdende Einflüsse oder wesentlich nachteilige Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage haben könnten, ergeben. Es gelten somit die in der Risikoabschätzung für das Jahr 2007 im Konzernabschluss 2006 getroffen Aussagen.
Prognosebericht
Bijou Brigitte wird im zweiten Halbjahr 2007 die Filialexpansion mit Schwerpunkt auf das europäische Ausland fortsetzen. Aber auch in den USA werden bis zum Jahresende zwei weitere Standorte hinzukommen. Insgesamt wird der Bijou Brigitte-Konzern im Gesamtjahr 2007 um ca. 80 Filialen wachsen. In der Herbst-/Wintersaison 2007/2008 setzt der Metallic-Look sich weiterhin durch und schimmernde Modeschmuck-Variationen bringen Glamour in die kalte Jahreszeit. Als Blickfang präsentieren sich Accessoires in Animal-Prints, unter anderem in Leoparden-Optik sowie im Schlangen-Design. Das Sortiment für Herren wurde mit Accessoires aus Metall, Leder und Holz aufgestockt.
Insgesamt geht der Konzern – wie bereits im Geschäftsbericht 2006 erwähnt – für 2007 von einer Geschäftsentwicklung auf hohem Niveau aus. Voraussetzung dafür ist ein gut verlaufendes Weihnachtsgeschäft im letzten Quartal.
(Quelle: Bijou Brigitte)
30.08.2007 09:54 © boerse.de ---------------------- Quelle: http://nachrichten.boerse.de/...ws,ny,sa,us,gr,ix&start=0&id=2f468e59 |