Tulpenmanie, Goldrausch; sowie Milchmädchenblase, Dotcomblase und Suprimekrise; und natürlich der aktuelle Kryptorun
Natürlich entwickelt sich die Technik weiter. Und ja, es wird bestimmt irgendetwas nützliches übrig bleiben. Und ganz bestimmt werden die meisten der Kleinen und die gierigsten unter den Großen auf der Strecke bleiben.
Klüger wird man, wenn man diese Phänomene auf ihren Wesenskern zurückführt.
Allen gemeinsam ist, dass sie von der Hoffnung der Armen, der Risikobereitschaft der Abenteuerlustigen und der Gier der Unersättlichen getrieben wurden. Weiterhin ist allen gemeinsam, das die Medien kräftig mitverdient haben. Manchmal machen Kurse Nachrichten und manchmal machen "Nachrichten" Kurse... Der Roman "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas wäre da eine entspannte Einstiegslektüre zum Thema.
Trends entstehen unscheinbar und werden irgendwann von superreichen Akteuren aufgegriffen, weil sich irgendwann auch für diese damit Geld verdienen lässt. Das gilt mindestens für Dotcomblase, Suprimekrise und den aktuellen Kryptorun. Diesen dreien gemeinsam ist übrigens auch, dass sie keinerlei reale Werte repräsentieren/-tierten! Nichtmal eine Tulpenzwiebel... Diese Maschinerie läuft seither so gut, dass sich selbst Behörden und Regierungen (die per Gesetz zu Mündelsicherheit und Spekulationsverbot verpflichtet sind) zu Leichtsinn auf Kosten der Steuerzahler verleiten lassen. Man kann mitlaufen, mitspekulieren und mitverdienen. Aber Wehe denen, die den Absprung nicht bezeiten schaffen! Denn die ersten fünf Blasen endeten in einem Blutbad. Die Hoffnung stirbt halt zuletzt...
Die jüngste Woche zeigt im Verlauf der Nahostkrise wieder die Erkenntnis, dass als erste Reaktion auf die amerikanischen Bomben auf Iran Aktien und Kryptos verkauft und Gold gekauft wurde. Wie war das jetzt mit dem "Digitalen Gold"-Märchen? Die Beruhigung kam schnell und Gold fiel, während Aktien und Kryptos wieder anstiegen. Die Korrelation von Kryptos und Aktien ist wieder mal bestätigt. Diese Marktbewegungen sind normal. Wer jetzt auf alte Boomzeiten der Kryptos verweist, übersieht, dass vergangene Volatilität dem vergleichsweise geringen Volumen geschuldet war. Aktienmärkte, inklusive Kryptomärkten, unterliegen einer Art Branchenrotation. Ist das Teilsegment Kryptomarkt gerade von einer außergewöhnlichen REALEN Kursphantasie beflügelt?
"An der Börse ist alles Möglich, auch das Gegenteil." Zitat von André Kostolany |