Anknüpfend an #46 (und als Antwort auf #46) nachfolgend die Szenarien, auf die spekuliert wird, was sie automatisch zum Gegenstand der technischen Analyse macht.
Szenario eins: Der Ertrag aus den Microbatteries geht leicht oder bleibt hinter den Erwartungen zurück, wenn auch nur weil Apple eine neue Generation vorbereitet, gleichzeitig stagniert der Ertrag aus den Stacks, und aus der neuen 21700er-Sparte gibt es nur den Anlauf zu vermelden. D. h. der Trend ist völlig intakt aber a) das Ergebnis enttäuscht die Aktionäre, die sich ja jahrelang an das Tiefstapeln und übertreffen gewöhnt aber es nie hinreichend belohnt haben. oder b) es reicht noch nicht um das Kräfteverhältnis neu zu definieren
Zweites Szenario: wie oben nur Apple hat keine neue Linie, es müssen neue Abnehmer gefunden werden (eine Kompensation würde ich dann in 2022 verorten)
Drittes Szenario: wie 1 und 2 ; 21700er hat Abnehmer aber die verursachen in Q3-4 noch keinen Gewinn
Viertes Szenario: der Rohertrag aus den Micro/ Coins bleibt nahezu gleich, die Konsumersparte ist stabil mit moderatem Anstieg, Stacks stabil, 21700er werden in Q1-2022 einen Gewinn erwarten lassen Fünftes Szenario: alles wird gut, hier mal durchspielen, wie sich die Teilbereiche in Q2-4 und in 2022 entwickeln müssen
Aussicht zur Konkurrenzsituation: Maßgeblich für die laufenden Zellgenerationen ist die Konstruktion der Anode, auf die immer noch ca. 60% der Gesamtkosten entfallen. D. h. das Format ist erst einmal sekundär. Varta hat mit seiner silziumbeschichteten Graphenegitterkonstruktion aus seinen Microbatterien und Coins einen Vorsprung, den sie offensichtlich auf andere Formate übertragen können. Weltweit forschen und konstruieren hunderte von Arbeitsgruppen an Siliziumkompositen und unterschiedlichen Anodenarchitekturen; es kommen immer wieder Meldungen hoch, dass man einen Polymer zur Aufnahme der Silizium-Elongation gefunden hat. Es wäre also kaum verwunderlich, wenn es in Q3 schon mehrere und in 2023 schon viele Anbieter von Siliziumanoden gäbe.
Gleichsam wird dieser Prozess von zwei weiteren Faktoren beeinflusst:
1.§Der immense Druck auf die Kosten pro KW, allen voran bestimmt hier VW die Gangart. 2. Hat die deutsche Automobilindustrie gelernt, welche Folgen es hat, wenn man über Jahrzehnte große Teile an die Zulieferer outgesourced hat. Nun will man die Technik wieder näher an die OEM heranholen. Beim Antriebsstrang war das ja ohnehin nie ganz bei Magna, Bosch und Konsorten gelandet. Es würde also keinen überraschen, wenn neben der Batteriefertigung auch Teile der Zellfertigung direkt beim Hersteller oder deren Töchtern erfolgen. Die Gefahr ist nach wie vor nicht gebannt.
D. h. Varta ist hat zwar in realiter einen technologischen Vorsprung inkl. Produkt, aber nur einen begrenzten Zeitkorridor, den auszuspielen, denn der Vorsprung schmilzt. Schwierigkeit !: Inwieweit und ob sie im Hintergrund an einen Froschsprung gearbeitet haben, werden wir nie vorher erfahren, also können wir das auch nicht in der Erwartung einpreisen. Diese Faktoren sind alles Teilkomponenten, auf denen Shortstrategien fußen.
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