Es ist ja schon ein wenig weit hergeholt, wenn man die UBS jetzt eines Insidershandels bezichtigen würde.
Wer Kuka schon seit ein, zwei Jahren verfolgt der hat auch zur Kenntnis genommen, dass die UBS mit ihren Gewinnprognosen bei Kuka immer die ersten waren, die die Gewinnprognosen entweder nach oben wie auch nach unten korrigierten. Damit lag die UBS immer richtig und es scheint so zu sein, dass die UBS einen guten Einblick zu Kuka hat und der Kuka-Analyst sehr wahrscheinlich ein recht fähiger Analyst ist. Also so sehe ich das. Bin aber kein großer Freund von Analysten. Zudem hilft es der UBS natürlich, dass man auch eine bestimmte Nähe zu ABB hat. ABB und Kuka sind bekanntermaßen die zwei größten Roboterhersteller in Europa. Dass die UBS gerade am Freitag ihre Analyse veröffentlichte ist eigentlich irgendwie auch nichts Außergewöhnliches. Kuka hat in dieser Woche ihre vollständiges Zahlenwerk auf den Tisch gelegt und es gab dazu noch eine Telefonkonferenz. Dazu dürfte wohl die UBS auch gewusst haben, dass eine Kapitalerhöhung bei Kuka schon durch ist. Als sehr große Bank weiß man so etwas.
Wenn ich mir den gestrigen Kursverlauf so anschaue, dann sind drei glückliche Umstände zusammengekommen. Erstens die Buy-Analyse der UBS, zweitens das Überwinden der 200-Tageslinie und drittens der starken Widerstand bei 12 € wurde überwunden. Ich halte zwar von der Charttechnik nicht allzu viel, aber es reicht schon wenn sich einige daran halten und die Aktie kaufen. Schon deshalb sollte man die Charttechnik bei solchen gro0en Kurssprünge nie Außen vor lassen. Zudem musste man auch feststellen, dass letzte Woche trotz der schwachen Q3-Zahlen (vor allem die miese Auftragseingang) der Kurs sehr stabil blieb. War angesichts des Q3-Ergebnisses nach meiner Meinung schon ein gewisse Überraschung war. Das zeigte aber auch die vorhandene Stabilität der Aktie.
Ich beschäftige mich gut drei Jahre mit Kuka und hatte die Aktie bis August letzten Jahres (ausgestoppt bei 19,80 €) auch länger in meinem Depot, aber mir ist die Aktie bei einem Kurs um die 12 € aktuell zu teuer aufgrund des schwachen Auftragseinganges in Q3, der lag sogar niedriger wie in Q2, der noch notwendigen Restrukturierungskosten, die derzeit noch keiner richtig weiß, nur dass Kuka in Augsburg in diesem und im nächsten Jahr jeweils 100 Mitarbeiter entlassen wird, aber für mich stellt sich auch die Frage was Kuka in den USA tut, denn dort beschäftigt man ja auch nicht wenige Mitarbeiter und das KBV von 1,7 bei einem Kurs von 12 € ist doch schon recht hoch.
Man wird sehen ob sich die Kuka-Aktie über der Marke von 12 € halten kann. Die Aktie hatte gerade von Mai bis Anfang August schon mehrmals diese Marke wie auch die 200 Tageslinie kurzzeitig überwinden können, aber nachhaltig war es nie, wie wir ja alle wissen. |