Dieser Thread ist ja schon einige Jahre alt inzwischen.
Meine Theorie war Anfangs, dass Porsche den VW-Kurs zuerst deutlich hochpuscht um in den Calls Gewinne zu machen. In der Endphase der Übernahme sah mein Szenario vor, dass Porsche extrem viele Puts schreibt und den VW-Kurs im selben Abrechnungsjahr noch runterprügelt, damit die extremen Buchgewinne aus den VW-Aktien nicht versteuert werden müssen und untragbar hohe Steuern zur Folge hätten. Was dann versteuert werden kann, sind die realen Gewinne aus den Put-Scheinen.
Die Steuergeschichte wäre also ein gut nachvollziehbarer Grund, weswegen es in Porsches Interesse sein könnte, den Kurs in einem Jahr mit hohen operativen Gewinnen fallen zu lassen. Ich ging daher auch davon aus, dass der VW-Kurs bereits letztes Jahr (im Anschluss an Porsches extreme Gewinnquartale) dahin hätte einbrechen müssen, wo er jetzt steht.
Was mich irritiert ist genauer gesagt Folgendes: mein Modell geht davon aus, dass Porsche sich diese deutlichen Buchverluste -die ja real keine sind- wie eine "Steuergutschrift" für Jahre aufspart, in denen sie sehr gute Gewinne im operativen Geschäft fahren. Wenn sie es schaffen würden, in einem solchen Quartal den VW-Kurs runterzubringen, dann hätten sie im Endeffekt durch die Buchverluste in den Aktien nur einen kleinen Gewinn übrig, was sehr viel Steuern spart.
Umgekehrt können sie die Aktien natürlich in schlechten Jahren hochpuschen und die Buchgewinne mit den realen Verlusten verrechnen. Das würde auch den nächsten Zyklus vorbereiten: wenn wieder dicke Gewinne auflaufen, sind die VW-Aktien "regeneriert" und können wieder Buchverluste "erwirtschaften".
Das wäre eine sehr elegante Steuerspar-Methode um unterm Strich reale Verluste zeitlich in die Phasen realer Gewinne zu retten, die beliebige Jahre später sein kann. Unterm Strich steht so immer die Schwarze null, egal ob real Gewinne oder Verluste auftraten.
Wie auch immer es mit VW weitergeht, ich halte diese Theorie für die nächsten Jahre im Auge. |