Freitag, 23. Mai 2003 Suche nach Bebenopfern Hoffnungen schwinden
Suchhunde unterstützen die Rettungskräfte
Zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Algerien haben die Rettungskräfte die Hoffnung auf Rettung Überlebender fast aufgegeben. Die Zahl der Opfer stieg am Freitag erheblich: Das algerische Innenministerium sprach von mindestens 1.600 Toten und mehr als 7.200 Verletzten. Tausende Menschen wurden obdachlos.
Ruinen in Boumerdès
In Parks wurden Zelte aufgestellt, die Polizei errichtete Straßensperren, um Plünderungen zu verhindern. Vielerorts schlug die Trauer in Wut auf die Behörden um, die nach Aussagen Betroffener zu langsam auf die Katastrophe reagierten. Internationale Hilfe erreichte das nordafrikanische Land indes schnell. Die erdbebenerprobte Türkei schickte Suchteams, Zelte und Medizin.
Die deutschen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) begannen gemeinsam mit örtlichen Kräften und Helfern von Deutschem Rotem Kreuz sowie des Luxemburger und Schweizer Zivil- und Katastrophenschutzes in Boumerdes mit den Ortungen. Der Chef des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) bewertete die Chancen als gering, noch Überlebende zu retten, wie er dem Radiosender DRS sagte. Die Bergung sei schwierig, weil die Gebäude wie Kartenhäuser zusammengebrochen seien. Das Deutsche Rote Kreuz beteiligt sich nach Angaben einer Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit einem Feldlazarett. Politische Folgen nicht ausgeschlossen Das Beben könnte Beobachtern zufolge auch politische Folgen für Algerien und Präsident Abdelaziz Bouteflika haben. So zeichnen sich fundamentalistische Gruppen, die über ein Netz von Hilfsorganisationen verfügen, traditionell durch schnelle Hilfe aus. Die Stimmung gegen die Regierung verstärken könnte auch die Tatsache, dass sich viele Algerier schon lange über die schlechte Bauweise der staatlichen Wohnblocks beschwert hatten. Der Erdstoß vom Mittwochabend 19.45 Uhr hatte eine Stärke von 6,8 - es war das schwerste Beben seit zwei Jahrzehnten in Algerien. Das Epizentrum lag 60 Kilometer östlich von Algier bei Thenia. Spenden für die Erdbebenopfer Mehrere Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf: - Deutsches Rotes Kreuz: Konto 414141, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00, Stichwort: Algerien - Diakonisches Werk: Konto 502707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70, Stichwort: Algerien - Caritas International: Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00, Stichwort: Algerien - Hilfsorganisation HELP: Konto 4444, Dresdner Bank Bonn, BLZ 370 800 40, Stichwort: Erdbeben Algerien
bye peet
"Der Wald wäre sehr leise, wenn nur die begabtesten Vögel singen würden." Genieße den Moment, denn er war gerade noch deine Zukunft.
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