Charttechnisch findet bei Jinko an der SMA 200 (21,20 €) gerade ein Kampf zwischen Bullen und Bären um die kurzfristige Kursrichtung statt.
Der Kurs befindet sich inmitten eines Widerstandsbollwerks zwischen SMA200 (21,20) und SMA50 (22,42). Insofern ist vollkommen klar, warum sich die Aktie derzeit so extrem zäh verhält und den eindeutig positiven News zur Entwicklung der PV Preise (noch) nicht folgen kann.
Zur Veranschaulichung des Widerstandsclusters hier einmal die vollständige Übersicht:
SMA200: 21,20 € SMA38: 21,65 € SMA100: 22,38 € SMA50: 22,42 €
Wer long ist, muss den Bären exakt jetzt den Kampf ansagen. Wer short ist... soll sich hier endlich vom Acker machen ;-)
Die aktuelle Shortquote i.H.v. 11,16% zeigt an, dass unsere US Hedgefondsfreunde unbeirrt auf desaströse Q4 Zahlen und einen miesen Ausblick auf 2025 spekulieren.
https://www.marketwatch.com/investing/stock/jks?mod=search_symbol
Dass die Q4-Zahlen desaströs werden, ist spätestens seit der am 17. Januar erfolgten Vorabmeldung der Zahlen für die Tochter Jiangxi Jinko sonnenklar. Alles andere als tiefrote Zahlen für das Gesamtjahr 2024 wäre eine Überraschung.
Ich befürchte, dass Jinko für 2024 einen Jahresfehlbetrag zwischen 100 und 250 Mio USD vermelden wird. Der für Jianxi Jinko gemeldete Verlust in dreistelliger Millionenhöhe wird voll auf Jinko durchschlagen. Auf Ebene der Holding dürften Zinsaufwand, Kursdifferenzen und Wertberichtigungen das Ergebnis zusätzlich belasten.
Die weit unter 50% des EK-Buchwerts liegende Marktkapitalisierung dürfte das in 2024 gesehene Preiskrieg-Desaster indes bereits vollständig reflektieren, so dass miese Q4-Zahlen allein keine wirkliche News wären.
Spätestens seit o.g. Vorabmeldung sollte auch der letzte Optimist kapiert haben, dass Jinko in Q4 wie auch im Gesamtjahr 2024 tiefrote Zahlen geschrieben hat.
Um den Markt im Sinne der zahlreichen Shortseller wirklich negativ zu überraschen, müsste die Guidance für 2025 eine Fortführung der dem Preiskrieg geschuldeten Verlustsituation vorsehen, was eine massive Verfehlung der aktuellen Konsensschätzungen bedeuten würde, die für 2025 eine Rückkehr zu tiefschwarzen Zahlen (2025e: Gewinn je Aktie > 2,5 USD) vorsehen.
https://www.marketwatch.com/investing/stock/jks/...s?mod=mw_quote_tab
Wenn sich die Stabilisierung der Modulpreise als nachhaltig erweist, dürfte Jinko bereits in Q1 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben. Weitere Zinssenkungen in China und Euroland sollten die Investitionsneigung deutlich anschieben und könnten hoch zinssensitive PV- und Windkraftaktien endgültig aus der zweijährigen Kursschwäche befreien.
Sollten die Shorties das Widerstandsbollwerk zwischen 22 und 23 USD nicht verteidigen können und die in Januar und Februar gesehenen Modulpreisstabilisierung kein Strohfeuer darstellen, dürften viele Anleger den heutigen Kursen in Kürze als vergebener Kaufgelegenheit nachtrauern.
In den letzten Tagen haben sich die Kurse der chinesischen PV-Giganten Jinko Solar, JA Solar, Longi, Trina und Tongwei nach einem sehr schwachen Jahresauftakt an der Shanghai Stock Exchange deutlich stabilisiert. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dürften die zu einem Bruchteil der Shanghai-MKAP an der NYSE gehandelten Aktien der Holdinggesellschaften Jinkosolar und Canadian Solar m.E. der signifikanten Verbesserung des Sentiments in Shanghai folgen. |