OSLO (dpa-AFX) - Die in der Krise steckende norwegische Billigfluglinie Norwegian rechnet nicht mit einer Rückkehr zum Normalbetrieb vor 2022. Man plane deshalb mit einer "Winterschlaf-Phase" sowie einer anschließenden "Erholungsphase", erklärte die Airline am Montag in einer Mitteilung an die Osloer Börse, Gläubiger und Investoren. Darin beschrieb die Billigfluggesellschaft, wie sie trotz des Stillstands des internationalen Flugverkehrs in der Corona-Krise geschäftstüchtig bleiben will.
Demnach will Norwegian vor allem in der Nebensaison Geld sparen und sich in der Hauptsaison 2021 finanziell erholen, ehe im Folgejahr wieder normaler Betrieb herrschen soll. Bis zu 85 Prozent der Schulden sollen in Eigenkapital umgewandelt werden. Gemäß dem Plan wollen die Norweger zudem Aktien im Wert von 400 Millionen Kronen (35 Millionen Euro) ausgeben, um neues Kapital zu bekommen.
Der Großteil der Norwegian-Flugzeuge bleibt seit Wochen im Zuge der Corona-Pandemie am Boden, rund 7650 Mitarbeiter wurden vorübergehend beurlaubt. Die Fluggesellschaft will sich in ein Milliarden Kronen schweres Kreditpaket der norwegischen Regierung retten, mit dem die Probleme für Airlines aufgefangen werden sollen. Eine der Vorgaben des Staates dafür ist, dass sich die Fluglinie neues Kapital besorgt. Ob die geplante Umschuldung klappt, ist ungewiss. Vier Tochtergesellschaften von Norwegian in Dänemark und Schweden, bei denen die Piloten und das Kabinenpersonal beschäftigt sind, haben bereits Insolvenz angemeldet./trs/DP/nas |