Habe vorgestern am Donnerstag meine Position verdoppelt in dem Gedanken "Halbjahreszahlen verschoben, naja so schlimm ist das nicht".
Gestern habe ich mir dann mal den gesamten Jahresabschluss vorgenommen, wirklich bemerkenswert. Was will man denn bitte 84 Mio. EUR abschreiben? Latente Steueransprüche ... warum sollten die auf einmal nicht mehr werthaltig sein? Einzige Erklärung wäre, dass man da ziemlich alles in den Vorjahren verbockt hat. Ich wüsste nicht, was sich steuerlich derart verändert haben sollte, dass latente Steuern sich in Luft auflösen können. Selbst wenn ich vorerst von Verlusten ausgehe, muss ich diese nicht gleich wertberichtigen ...
Und auch das ganze AV inklusive Marken soll auf einmal fast nichts mehr wert sein? Also 20 oder 30 Mio. könnte man in dieser Bilanz ja noch irgendwie verstehen, aber 84 Mio., da bleibt nicht mehr viel übrig.
Die letzten 6 Jahre gab es im Schnitt ein EBT von 7 Mio. EUR, und das kostet an der Börse nun 25 Mio EUR - wahnsinn.
Besonders pikant: So lange ist der letzte Jahresabschluss noch nicht publiziert, im März haben zwei WP´s das Ding gegengezeichnet und geprüft und einen QI Review gabs auch noch .... und den WP´s sind keine zweifel an der Bilanzierung gekommen? Also ob man 10 oder 11 Mio. wertberichtigen muss - klar, da gibts Spielraum. Aber zwischen "alles toll" und "wir schreiben mal fast das gesamte AV ab weils nix mehr ist" ist doch ein großer Unterschied, zumal im März das Thema Krim etc. durchaus schon bekannt war (vgl. 2013er Lagebericht). Hört sich für mich nach einem Haftungsfall für Deloitte an, zumindest sollte der AR hier dringend mal Schadensersatzansprüche prüfen und auch gegen die ehemalige Vorständin. |