| Seit 37 Jahren verheiratet: Wolfgang Clement (64) und seine Frau Karin (62)
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Berlin – Darf die Frau des Bundesarbeitsministers so etwas sagen ...? Trotz 5,2 Millionen Arbeitsloser in Deutschland glaubt Karin Clement (62), die Ehefrau von Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement (64/SPD): „Wer einen Job wirklich will, der kriegt auch einen!“
In der „Welt am Sonntag“ begründete die fünffache Mutter ihre provokante These so: „Ich denke nach wie vor positiv.“
Bei Wirtschaftsexperten und Politikern stößt die Clement-Äußerung auf ein geteiltes Echo.
Der Bremer Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel zu BILD: „Das ist unverantwortlicher Unfug! Man muß nicht die Frau des Wirtschaftsministers sein, um die Realität am Arbeitsmarkt besser zu kennen. Die Arbeitslosigkeit führt bei vielen, die arbeiten wollen, zu ernsthaften sozialen Problemen.“
Kopfschütteln auch bei SPD-Sozialexperte Ottmar Schreiner: „Im Osten kommt auf 36 Arbeitslose eine offene Stelle. Damit ist die Frage wohl beantwortet, ob jeder, der sich bemüht, einen Job finden kann.“
CSU-Wirtschaftsexperte Hans Michelbach: „Was Frau Clement sagt, stimmt natürlich nicht. Der Arbeitsmarkt ist so verriegelt, daß alle Bemühungen, einen Job zu finden, oft umsonst sind. Tatsache ist: Viele junge, gut ausgebildete Menschen finden trotz intensiver Suche keinen Arbeitsplatz.“
Walter Hirrlinger, Präsident des Sozialverbands VdK: „Die Realität sieht leider anders aus. Rund die Hälfte aller Firmen stellt keine Arbeitnehmer über 50 mehr ein – auch wenn viele von denen gerne arbeiten würden.“
Aus der SPD kommt allerdings auch Zustimmung.
Fraktionsvize Michael Müller: „Wir dürfen die Geißel Arbeitslosigkeit sicher nicht verharmlosen. In diesem Punkt hat Frau Clement aber wohl recht: Wer sich richtig anstrengt, der kann einen Job finden. Das gilt allerdings nur, wenn er absolut flexibel ist – und bereit, dorthin zu gehen, wo es Arbeitsplätze gibt.“