Die Anleihe notiert schon bei 85 (!). Sollte Wirecard eine Sonderprüfung verweigern, aus welchem Grunde auch immer, meinetwegen auch aus gutem Grunde, dann wird die Aktie am Montag zweistellig. Da lege ich mich fest.
Fakt ist doch, dass Cash Flow und ausgewiesener Gewinn pro Aktie bei Wirecard einfach nicht passen. Dafür mag es Gründe geben, gute Gründe geben, nur ist hier erst einmal ein Fragezeichen. Wenn dann noch das Bilanzierungsmodell so kompliziert gemacht wird, dass kaum ein vernunftbegabter Analyst oder Anleger da durchschaut, wenn man seit Jahren auf diesen Umstand hingewiesen wird und man seit Jahren daran nichts aendert, wenn die Vorwürfe bzgl. Singapur erst komplett abgestritten und dann relativiert zugegeben werden, dann ist das Managagement hier proaktiv gefordert, Abhilfe zu schaffen.
Eine Sonderprüfung durch eine renomierte Wirtschaftsprüfung ausser EY, ein vorher definierter und kommunizierter Prüfungsauftrag, eine Veröffentlichung des Ergebnisses (ohne Preisgabe von Firmeninterna natürlich), dann ist hier der Kaese für die Shorts gegessen.
Man darf nicht vergessen, ein Short kann max. 100% verdienen, aber theoretisch 1.000% verlieren. Er geht ein viel grösseres Risiko als in einem Longinvestment ein. Da muss er sich schon sicher sein. Ohne hier behaupten zu wollen, dass die Shorts recht haben. Aber auch bei den Anfaengen des Enron-, Worldcom- oder Steinhoff Skandals las man in den einschlaegigen Bords aehnliches wie hier. |