Dax ist noch nicht zu teuer
"Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis ist der Dax keineswegs überwertet. Rechnet man die Dividenden aus dem Dax heraus, der ja ein Perfomance-Index ist, dann lägen wir bei gut 6600 Punkten. So gesehen haben deutsche Aktien noch gute Luft zum Atmen", so Bahr.
"Aktien sind keineswegs überbewertet", so auch die Einschätzung von Franz Wenzel, der bei Axa Investments die Strategie vorgibt. "Sei es gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, am Buchwert oder der Risikoprämie. Angesichts eines Gewinnwachstums in Höhe von 10 Prozent oder mehr scheint ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 13 bis 14 nicht hoch."
Und tatsächlich scheinen sich Deutschlands Betriebe verändert zu haben. "Die Unternehmen verbessern ihre Effizienz laufend. Noch vor wenigen Jahren geschah das immer nur in Wellen", sagt Bahr.
Der naheliegende Vergleich mit den letzten Höchstständen im Jahr 2000 stimmt insofern nicht, so der Tenor der Experten. Viele Börsianer betonten, dass anders als im März 2000 die Börse nicht in Euphorie verfallen sei. Gründeten damals die hohen Bewertungen überwiegend auf kühnen Umsatzerwartungen, so liegen den steigenden Bewertungen diesmal kräftig gestiegene Gewinne zugrunde. "Die Kurse sind dieses Mal nicht übertrieben, es gibt keine Blase", sagt ein Händler.
Damals, im März 2000, hatte der Dax nach rund vier Jahren Kursrally sein Rekordhoch erreicht, um in den darauffolgenden drei Jahren rund 70 Prozent an Wert zu verlieren. Auch diesmal geht die Rally ins fünfte Jahr - doch ein Einbruch, wie er vor sieben Jahren begann, ist nicht zu erwarten.
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