Wenn es 1,6 % auf 10jährige US-Staatsanleihen gibt, besteht ein erhöhter Anreiz, von Aktien in UST umzuschichten, weil der Aktienmarkt ja ohnehin wg. Überstimulus überhitzt ist.
Der Bondmarkt ist sozusagen die sichere Zinskonkurrenz zum Aktienmarkt - ein idealer Ort, um Geld bis zum nächsten Aktienmarkt-Crash renditebringend (oder zumindest halbwegs inflationsbereinigt, sofern keine Hyperinflation kommt) anzulegen, so dass man dann später vielleicht 40 oder 50 % tiefer wieder in Aktien zurückrotieren kann.
Gänzlich anders wäre die Lage, wenn es nur wenig Stimulus gegeben hätte und der SP-500 jetzt bei vielleicht 2700 notierte - also einem Stand, der sich mental mit "Anfang eines neuen Wachstums-Zyklus nach einer Rezession" in Einklang bringen ließe.
Wird aber eine Rezession mit dem Geldhammer gar nicht erst zugelassen (hinsichtlich Börsenständen), dann kann man mit Sprüchen wie "wir haben die Rezession hinter uns gelassen" (wobei pikanterweise letztes Jahr höchst selten überhaupt von Rezession die Rede war) keine realistische Erholungs-Phantasie bzgl. Aktienmarkt wecken.
Die Kurse notieren ja trotz der jüngsten Korrektur deutlich über dem Niveau, als Covid ausbrach - und schon zu der Zeit waren die Märkte überteuert.
Und die Spinstory, dass Aktien immer weiter steigen, wenn nur immer weiter Geld gedruckt werde, ist inzwischen derart ausgelutscht, dass sie selbst Papageien und die Bildzeitung nachplappern können. |