Weiter Unsicherheit bei Internetwerten - FC Research

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eröffnet am: 27.06.00 09:58 von: Johnboy Anzahl Beiträge: 1
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1882 Postings, 8970 Tage JohnboyWeiter Unsicherheit bei Internetwerten - FC Research

Weiter Unsicherheit bei Internetwerten - FC Research
Die Analysten von FC Research beobachten momentan die beunruhigende Tatsache, dass nicht mehr nur die kleinen Internet-Klitschen von den Börsenexperten zerrissen würden, sondern dass sich auf einmal auch die negativen Stimmen zu den großen Blue Chips der Branche mehrten. Als die Internetwerte im März weltweit begonnen hätten einzubrechen, berichtet FC Research, wäre den Anlegern gebetsmühlenartig vorgetragen worden, dies wäre eine völlig gesunde und notwendige Marktbereinigung, die die Spreu vom Weizen, sprich die kleinen, auf wackeligen Füssen stehenden Online-Start-ups von den großen, bereits etablierten Marktführern trenne. Erstere würden in zahlreichen Fällen pleite gehen, bei letzteren bestände, so hätte es damals geheißen, wegen der herausragenden Marktstellung keinerlei Gefahr. Im Gegenteil wären die Kurseinbrüche, die den gesamten Internetsektor getroffen hätten, exzellente Kaufgelegenheiten für die großen Internetwerte.
Doch nun gerieten die Blue Chips des Internet selber verstärkt ins kritische Visier der Internetexperten, berichtet FC Research weiter. Bestes Beispiel sei Amazon, der größte Einzelhändler im Internet und unangefochtener Marktführer im B2C-Bereich. Früher wäre stets gelobt worden, dass Amazon eine aggressive Strategie bei der Eroberung neuer Marktanteile verfolge und dabei eben zwangsweise unter erheblichen Investitionskosten permanente Quartalsverluste in Kauf nehmen müsste. Jetzt aber zeige sich alle Welt zunehmend besorgt über die Finanzkraft des Unternehmens. Angeblich würden die Cash-Reserven von Amazon nur noch bis März 2001 reichen, das Unternehmen würde den nächsten Frühling dann ohne neue Finanzspritze nicht überleben.
Selbst Yahoo treffe es mittlerweile das Vorzeigeunternehmen des Internet schlechthin. Yahoo sei nämlich eines der wenigen Internetunternehmen, die bereits Gewinne erwirtschafteten. Das astronomische KGV, dass man der Firma bislang zugebilligt hätte, sei gerade damit gerechtfertigt worden, dass Yahoo doch alle Internet-Skeptiker Lügen strafe, die immer behaupteten, die gesamte Internetwirtschaft basiere nur auf Fantasie und funktioniere nur auf Pump, wie man es im Falle Amazon vielleicht noch behaupten könne. Doch nun werde zunehmend gewarnt, dass die Haupteinnahmequelle Yahoos, die Werbeeinnahmen, in Zukunft nicht mehr so hoch ausfallen würden wie bisher und die Gewinndynamik des Unternehmens ihren Zenit bereits überschritten haben dürfte. Die Zeiten, wo Yahoo jedes Mal die Gewinnschätzungen der Analysten um Längen hätte schlagen können, seien vorbei, heiße es von so renommierten Analysten wie zum Beispiel Henry Blodget, dem Internetguru von Merrill Lynch.
Dass auf einmal auch die Internet-Marktführer unter Beschuss gerieten, ist für FC Research ein Anzeichen, dass die Verunsicherung im Internetsektor noch anhalten dürfte und vielleicht sogar erst richtig losgehe. Anleger sollten in diesem Segment zur Zeit äußert vorsichtig agieren und sich entweder abwartend verhalten und Barreserven halten oder gezielt langfristig und breit gestreut mittels eines Internetfonds investieren  

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