Wohl eher nicht Totho. Hinschtlich des Projektgeschäftes hat Canadian gegenüber den anderen China-Solaris eigentlich ein Alleinstellungsmerkmal.
Canadian hat in Q3 54% seines Umsatzes bzw. 492 Mio. $ aus dem Projektgeschäft generiert. Da JA Solar und Jinko ihre gebauten Solarkraftwerke großteils umsatz- und kostenneutral in ihre Bilanz nehmen, wird deren restliches Projektgeschäft allenfalls ein Umsatzanteil von 5 bis 10% bei ihnen haben.
Das große Projektgeschäft von Canadian hat ja nicht nur bei der Bruttomarge schöne positive Effekte, sondern bei den operativen Kosten sind die positiven Effekte sogar noch ein Stück weit höher. Im Projektgeschäft sind halt die Vertriebskosten bei weitem nicht so hoch wie im Kleinanlagengeschäft. Deshalb hatte ja Canadian schon immer sehr niedrige operative Kosten auf den Umsatz bezogen. In Q3 waren die operativen Kosten nur noch bei 5,8%. Da kommt kein China-Solaris auch nur annährend ran. Die wären schon froh, wenn sie sehr nahe an die 10% ran kommen würde. Jinko z.B. hatte operative Kosten zum Umsatz in Q2 von 12,3%. In absoluten Zahlen lagen die operativen Kosten von Jinko in Q2 bei 48,1 Mio. $ (Umsatz: 392 Mio. $), während die operativen Kosten in Q2 bei Canadian bei 50,5 Mio. $ gelegen haben, aber der Umsatz war mit 624 Mio. $ deutlich höher wie der von Jinko.
Alleine schon weil Canadian in Q3 in Nordamerkia 72% seines Umsatzes generiert hat ist ein Projetzieren der Q3-Zahlen von Canadian auf Jinko oder JA Solar eigentlich kaum möglich. Jinko dürfte in China in Q3 seinen Hauptumsatzteil gehabt haben (rd. 40% schätze ich mal) und dann kommt erst die USA mit einem Umsatzanteil von geschätzten 20%, wohl gleichauf mit Europa. Bei Jinko gehe ich mal von einer leicht rückläufigen Bruttomarge in Q3 aus in Richtung 21% (Q2: 22,6%), während ich bei JA Solar mich sehr schwer tue das einzuschätzen, denn JA Solar bekommt z.B. in Japan Premiumpreise für ihre Module.
Die Währungseffekte aufgrund des deutlich gefallenen Yen, Euro und britischen Pfund sind dann schon echt hoch wie man bei Canadian sehen konnte. Währungsverluste von 20,9 Mio. $ sind ja nun wirklich nicht gering. Mit einem guten Hedging konnte Canadian die Währungsverluste aber dann doch deutlich eindämmen, denn man hat damit 15,4 Mio. $ verdient. Also hat im Saldo Canadian in Q3 nur 5,9 Mio. $ Währungsverluste ausweisen müssen. Wie sich die Währungsverluste bei Jinko und JA Solar in Q3 bemerkbar machen werden keine Ahnung, aber die Größenordnung dürfte wohl die Gleiche sein wie die bei Canadian. |