dass Kapitalbesitzer selbst dann das Recht haben, unrentable Standorte zu schließen, wenn sie selber durch Fehlentscheidungen diese Entwicklung herbeigeführt haben.
Denn die oberste Prämisse eines Kapitalisten ist der Kapital-Erhalt. Wenn das Kapital verbrannt ist, läuft gar nichts mehr. Dauerhaft Geld zu verbrennen ist eine betriebswirtschaftliche Katastrophe. Es führt im Extremfall in die Pleite. Wer übernimmt dann die Veranwortung?
Soll VW, nachdem die Firma wegen politischer Lobbyarbeit zu früh und zu stark auf E-Autos gesetzt hat und deshalb nun hohe Verluste schreibt, am Ende - wie 2008 die Großbanken - vom Staat gerettet (ausgebailt) werden?
Dann würde Politikfehler Nr. 1 (verfrühtes Pushen der E-Mobilität) durch Politikfehler Nr. 2 (Bailout eines privaten Konzern mit Steuerzahlergeldern) aufgefangen. Man muss dem Kapital schon die Freiheit lassen, selber zu entscheiden, was rentabel ist und was nicht. Oder alternativ gleich alles verstaatlichen.
------------------
Willy Brandts (gegen SPD-Linke gerichteter) Spruch, man dürfe die Kuh, die man melken will, nicht schlachten, gilt auch auf übergeordneter Ebene:
Wenn der Staat sich so stark in Konzernentscheidungen einmischt, dass seine Zwangsvorgaben zur Pleite führen, dann hat der die Kuh anderweitig geschlachtet. |