Wird Wasser durch Turbinen geleitet, beginnen sich diese zu drehen und erzeugen Energie, die ein Generator in elektrischen Strom umwandelt. Es ist ein Vorgang, der sich tausendfach wiederholen lässt – denn Wasser, das oft aus Flüssen zu- und wieder zurückfließt, ist immer da. „Wasserkraft ist die nachhaltigste Form der Energiegewinnung“, sagt Jan Erik Schulien, Geschäftsführer der Deutsche Wasserkraft AG (DWK). „Ich weiß heute, was ich morgen erzeugen kann.“ Daher gilt Wasserkraft als „grundlastfähig“ und ist in der Lage, Stromleistung, die konstant nachgefragt wird, zu liefern. Schulien führt das Unternehmen gemeinsam mit Henning Rath. Ihre Idee: Investments in Wasserkraft Kleinaktionären zugänglich machen. Neben der Verwaltung von Vermögenswerten für Fondsanbieter wollen die Hamburger neue Wasserkraftanlagen entwickeln, bestehende erwerben, diese verkaufen und einen Teil selbst betreiben. Von den sogenannten Laufwasserkraftwerken, die eine Stromleistung von zehn Megawatt erzeugen können, betreut die DWK bisher neun – keines davon gehört ihr aber. „Von Laufwasserkraftwerken gibt es die größte Zahl an Assets, insofern ist der Markt sehr liquide“, erklärt Schulien. „Auch sind die Genehmigungsverfahren beim Bau von mittleren Anlagen einfacher als bei größeren Anlagen und stellen den geringsten Eingriff in die Natur dar.“ Den erzeugten Strom wollen die Unternehmer künftig an der Strombörse handeln. Eine erste Vereinbarung mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft Nordvest haben sie gerade abgeschlossen. Seit 2024 ist das Unternehmen an der Hamburger Börse notiert. Aktuell steht der Aktienkurs bei rund 1,50 Euro. Während im vergangenen Jahr ein Verlust von rund 280.000 Euro anfiel, rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr mit einem „überschaubaren“ Verlust von weniger als einer halben Million Euro. Auch sei möglich, im vierten Quartal die Gewinnzone zu erreichen. Ihren Zielmarkt sehen Rath und Schulien in Norwegen, wo es rund 2.000 Wasserkraftanlagen gibt. „Der Ausbau ist politisch gewollt, Genehmigungsverfahren gehen zügiger. Auch die Topographie ist besser geeignet, weil es sehr viel Wasser und Gefälle gibt“, sagt Schulien. Beide sehen dort größere Renditechancen als im deutschsprachigen Raum. Was die DWK nun braucht, sind weitere Investoren. |