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Euro wird von schlechten Konjunkturdaten belastet Yen im Höhenflug in Erwartung eines politischen Wechsels Nach einem Kurs über der Marke von 90 Cent fällt der Euro bis zum Abend deutlich unter seine Tageshöchststände vom Morgen. Schuld daran sind Konjunkturdaten aus der Euro-Zone. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland fällt im März auf den tiefsten Stand seit Juli 1999. Er erreicht einen Stand von 93,9 Punkten und lässt wieder Zweifel an der Wirtschaftslage in Europa aufkommen. Im Vormonat lag der Index noch bei 94,9 Zählern. Trotzdem wird, nach der mehrheitlichen Meinung von Analysten, in dieser Woche keine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet. Dafür liege die Inflationsrate immer noch zu hoch.
Neben dem Ifo-Index kommen auch aus Italien schlechte Konjunkturergebnisse. Ein unerwartet hoher Preisanstieg in Italien belastet die Gemeinschaftswährung. Im März betrug die Jahresteuerungsrate 3,1%. Analysten gingen aber nur von einem 2,9%-igen Anstieg der Inflation. Damit bestätigen sich die Inflationssorgen der EZB, die darauf hinweisen, dass es keine baldige Zinssenkung geben wird. 37 von 44 von Reuters befragten Analysten rechnen mit keiner Zinssenkung während der nächsten Sitzung der EZB, die am Donnerstag dieser Woche stattfindet.
Der Yen baut seine Kursgewinne gegenüber dem Dollar immer weiter aus. Grund ist die Zuversicht in Japan, dass der ehemalige Gesundheitsminister und Reformpolitiker Junichiro Koizumi wohl die Nachfolge des scheidenden Ministerpräsidenten Yoshiro Mori antreten wird. Mit Koizumi als Regierungschef erhofft man sich in Japan wirtschaftliche Reformen, die das Land endlich aus der Rezession ziehen sollen. Trotzdem bleiben Analysten skeptisch. Es gäbe keinen Grund jetzt vermehrt in den Yen zu investieren, da mögliche Reformen vielleicht erst in einigen Jahren ihre Wirkung zeigen könnten, so Anne Parker Mills vom Analystenhaus Brown Brothers Harriman.
Wechselkurs Euro/US-Dollar 0,8976 US-Dollar/Yen 121,185
Anleihen
Auf Grund der enttäuschenden Entwicklung an den amerikanischen Aktienmärkten steigt am Montag die Nachfrage nach den Treasuries wieder. Die festverzinslichen Wertpapiere sind ein sicherer Hafen, wenn die Stimmung an den Börsen schlecht ist. Pessimistische Zukunftsprognosen von Oracle und Intel drücken besonders auf die Kurse der Technologie-Titel. Besonders die längerfristigen Anleihen sind am Montag bei Investoren begehrt.
Kupon Kurs Veränderung Rendite Veränderung 2jährige Anleihen 4,250 100,07 0,06 4,13 -0,10 5jährige Anleihen 5,750 104,08 0,14 4,70 -0,11 10jährige Anleihen 5,000 98,16 0,22 5,19 -0,09 30jährige Anleihen 5,375 94,31 0,29 5,73 -0,07
Autor: Margarete Kulik, 22:17 23.04.01 |