bin jetzt aber nochmals mit einer kleinen posi bei 0.12 cad eingestiegen - hochspekulativ, jetzt mehr denn je, aber umsatz in toronto heute wieder über 3 mio cad, nicht schlecht für einen "pleitekandidaten"
mal sehen...
Nortel
Der angeschlagene Telekom-Gigant kämpft
VON GERD BRAUNE UND TIMO KOTOWSKI
Ottawa/Frankfurt. Der angeschlagene kanadische Telekom-Ausrüster Nortel will durch ein globales Umbausprogramm seinen Fortbestand sichern. Einen Tag nachdem das in Toronto ansässige Unternehmen in Kanada und den USA Insolvenz angemeldet und Antrag auf Gläubigerschutz gestellt hatte, gab Nortel bekannt, dass für die Töchter in Europa und Nahost ähnliche Schritte vorerst nicht folgen.
In einer Mitteilung vom Donnerstag hieß es, die Verwaltung der Tochterunternehmen werde beim britischen Ableger gebündelt. Berater von Ernst & Young seien in die Geschäftsführung berufen worden, um Nortel bei der Restrukturierung zu unterstützen. Auf die laufende Geschäfte habe dies keine Auswirkungen. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, auch europäische Nortel-Töchter stünden vor der Insolvenz. Über mögliche Entlassungen wurde nichts bekannt.
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In Deutschland hat Nortel nach eigenen Angaben etwa 500 Beschäftigte. Hauptsitz ist Frankfurt. In Friedrichshafen betreibt das Unternehmen ein Technologiezentrum, weitere Standorte sind Bonn, München und Stuttgart.
Der kanadische Mutterkonzern bemüht sich indes, seine Kunden- und Lieferantenbeziehungen zu stabilisieren. Nortel-Chef Mike Zafirovski versicherte, dass Nortel trotz des Gläubigerschutzes im Tagesgeschäft "business as usual" betreibe. Er wolle mit den 50 größten Kunden sprechen, berichteten kanadische Medien. Kanadas Regierung erklärte sich bereit, Nortel zu stützen. Bis zu 30 Millionen Dollar stünden als Überbrückungshilfen zur Verfügung, sagte Industrieminister Tony Clement.
Zafirovski sagte, der Schritt, Gläubigerschutz zu beantragen, sei notwendig gewesen, um Nortel "ein für alle mal auf eine sichere finanzielle Basis zu stellen".
Der Konzern solle die Chance zur Restrukturierung bekommen, um seine Kosten und Schulden zu ordnen und die Ausrichtung des Geschäfts neu zu bestimmen. In den vergangenen Jahren hatten unter anderem mehrere US-Fluggesellschaften dieses Verfahren zum selben Zweck genutzt.
Nach den Worten Zafirovskis werde die Neuausrichtung bei Bar-Positionen von 2,4 Milliarden Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro) begonnen, um den Umbau zu finanzieren. Das "normale Tagesgeschäft" solle ohne Unterbrechung weiter laufen. Allerdings wird in kanadischen Medien nicht ausgeschlossen, dass Nortel Teile seines Geschäfts verkauft.
Mit der jüngsten Entwicklung ist ein Tiefpunkt in der Geschichte von Nortel erreicht. Das Unternehmen - Hersteller von Glasfaserausrüstung für die Telekom-Unternehmen - galt einst als "Ikone" der Branche. Während des Hightech-Booms im Jahr 2000 hatte Nortel weltweit 94 000 Beschäftigte, heute sind es gerade noch 30 000. Mit einer Marktkapitalisierung von 366 Milliarden kanadischen Dollar war Nortel das größte Unternehmen Kanadas.
Nicht nur das Platzen der Hightech-Blase machte Nortel zu schaffen. Auch hausgemachte Probleme wie Bilanzfälschungen, mehrfache Management-Wechsel und erfolglose Restrukturierungen lasten auf dem Unternehmen. ----------- Man muss die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie zu nehmen wünscht. |