200000 Euro auf den Kopf des Staatsanwaltes

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neuester Beitrag: 16.06.03 20:22
eröffnet am: 16.06.03 19:43 von: Nassie Anzahl Beiträge: 2
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16.06.03 19:43

16074 Postings, 8209 Tage Nassie200000 Euro auf den Kopf des Staatsanwaltes

München: Höchste Sicherheitsstufe bei Prozess gegen Mitglied der Russenmafia - Bodyguards für Anklagevertreter
 
 
Von Sebastian Sigler
München - Unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen findet seit gestern in der Justizvollzuganstalt München-Stadelheim die Neuauflage eines Russenmafia-Prozesses statt. Angeklagt ist der Weißrusse Alexander Bor (49). Mit mehreren Komplizen soll er im September 1991 den 52-jährigen Unterwelt-König Efim Laskin, genannt "der schöne Zar", auf einen einsamen Parkplatz in eine Falle gelockt und mit zahlreichen Messerstichen in Herz, Lunge, Leber, Nieren und verschiedene Schlagadern bestialisch ermordet haben. Dadurch konnte er damals dessen "Geschäfte" - Drogenhandel, Auftragsmorde, Geldfälscherei und Schutzgelderpressung - an sich reißen. Außerdem wird Bor die schwere Misshandlung einer Frau vorgeworfen, von der er über 55 000 Mark erpressen wollte. Sie sprang im Januar 1992 in Berlin in Todesangst vor ihm aus dem zweiten Stock eines Hauses und brach sich dabei einen Lendenwirbel, beide Schienbeine und etliche Fußknochen. Zuvor hatte Bor sie mit einer Plastiktüte mehrfach bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Diese Tat hat der Angeklagte gestern vor Gericht gestanden.


Er war bereits vor zwei Jahren vom Landgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wegen eines Formfehlers hatte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe das Urteil gegen ihn jedoch aufgehoben. Die Neuauflage des Prozesses wurde nun in den Konferenzraum der Haftanstalt Stadelheim verlegt, weil sonst aus Sicherheitsgründen die Sperrung ganzer Gebäudeteile des Münchner Landgerichts unumgänglich gewesen wäre. "Außerdem hätten Polizisten mit Maschinenpistolen auf der Straße patrouillieren müssen", so ein Sprecher der Münchner Justizbehörden.


Der Grund für die große Wachsamkeit: Nach der ersten Verurteilung sollen Mitglieder der Russenmafia ein Kopfgeld von 200 000 Euro auf die Ermordung der mit dem Fall betrauten Ermittler und Staatsanwälte ausgesetzt haben. Zu Beginn des Prozesses wurde deshalb allein der Staatsanwalt durch fünf Leibwächter geschützt. Außerdem wird aus Sicherheitsgründen an jedem der fünf folgenden Verhandlungstage ein anderer Anklagevertreter auftreten, die jeweiligen Namen bleiben bis zum Sitzungsbeginn geheim. "Das ist Arbeitsalltag unter verschärften Bedingungen", sagt Wolfgang Wenger von der Münchner Polizei, "doch wir haben alles getan, was zum Schutz möglich ist."


Besucher und Prozessbeobachter müssen sich bei Betreten der JVA Stadelheim einer Leibesvisitation unterziehen, Handys und Kameras sind tabu. Außerdem werden Metalldetektoren, wie sie an Flughäfen üblich sind, eingesetzt. Die Urteilsverkündung gegen Alexander Bor ist für den 1. Juli geplant.

Da fragt man sich wer in unserem Land das Sagen hat.
 

16.06.03 20:22

9061 Postings, 8569 Tage taosWarum so teuer? o. T.

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