Die USA haben sich bisher in der Debatte um Reduzierung der Förderung bedeckt gehalten - und die Fracker & Ölplattformen im Golf von Mexico haben (bisher) die Forderung nicht reduziert. Das wird jetzt kurzfristig wohl anderes werden, denn Saudi-Arabien verschifft immer mehr Rohöl in die USA.
Das Ziel scheint klar zu sein - Auffüllen der Lager in den USA bis an den Rand. Da in den USA auch eine erheblicher Nachfragerückgang zu verzeichnen ist (15 - 30 % je nach Schätzung von ca. 20 Mio Barrel am Tag) ist zu erwarten, dass kurzfristig die US-Produzenten schlicht nicht mehr an die Raffinieren liefern können - und so zwangsweise reduzieren müssen. Bei angenommenen 20 % wären das rund 4 Barrel Förderrückgang.
So wird es in den USA ohne Absprachen faktisch zu Förderkürzungen in einem erheblichen Umfang kommen - geschätzt 4-5 Mio Barrel/Tag. Wird dann noch über Opec+ sowie Russland und weitere Länder (Brasilien, Norwegen etc.) eine Förderkürzung von ca. 10-15 Mio Barrel vereinbart, dann könnte tatsächlich das Marktgleichgewicht wieder hergestellt werden können.
Interessant bleibt zu sehen, wer bei den Förderkürzungen in den USA den kürzeren ziehen - die Erdölplattformen im Golf von Mexico oder die vielen Fracker im Land.
Auf jeden Fall wird der Öl-Preis mit der erzwungenen Kürzung die Preise wieder deutlich steigen. Es bleibt nur eine Unsicherheit: Sollten die USA aber auf die Idee kommen den Öl-Überschuss exportieren zu wollen, dann wird das den Öl-Markt längerfristig ruinieren und auch rhebliche Konsequenzen für die US-Außenpolitik haben.
https://oilprice.com/Energy/Crude-Oil/...US-Ahead-Of-Oil-Meeting.html