https://gloria.tv/article/tSDiQoWrX6F12tXAsCt1vwe21 "...Dank der vielen Beziehungen meiner beiden Mitbrüder haben wir wohl zehn Bischöfe im ganzen Land besucht. Für mich war erstaunlich, dass sich alle persönlich gut kannten, dass es ein unkompliziertes ökumenisches Miteinander – ohne Vermischung der Glaubensunterschiede – gibt und dass sich alle einig sind in der Beurteilung der kirchlichen und der staatlichen und gesellschaftlichen Situation. Wir haben alle diese Orte besucht, von denen wir hier immer in den Nach-richten hören: Damaskus, Homs, Aleppo, Maalula, Seydnaya …. In Damaskus haben wir beim armenisch-katholischen Bischof gewohnt. Die Altstadt ist das Christenviertel....Der Bischof hat Angst, dass auch uns etwas passieren könnte, denn im Moment sei die Lage sehr gefährlich, er traue sich schon nicht mehr aus dem Haus. Etwa 1 ½ km entfernt schießen die „Rebellen“ aus einem anderen Stadtviertel von Damaskus, das vom Militär abgeriegelt ist, Granaten in die Altstadt, Tag und Nacht, und oft sterben Menschen in den Straßen. Man hört die Einschläge, und einige Male werde ich nachts wach, weil sogar das Bett wackelt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite zeigt uns der Bischof ein neu eingebautes Fenster: in der Silvesternacht 4.30 Uhr schlug eine Granate ein und tötete den 40jährigen Mann im Bett... Morgens sahen wir immer vor dem Frühstück mit dem Bischof „Euronews“: ‚Assad bombardiert sein Volk!‘ Der Bischof fasste sich immer nur an den Kopf und sagte: Hollywood. Offensichtlich wird hier von den sogenannten freien Medien ein gewaltiger Propagandakrieg geführt. Also, wir mussten unsere Angst überwinden, um auf die Straße zu gehen und Besuche zu machen.
Zusammenfassend könnte man die Lage so beschreiben – und alle Bischöfe sehen das genauso: 1. nur wenige von den westlichen Bischöfen kommen uns besuchen (das ist unsere große Frustration), auch nicht, als vor Jahren die Lage noch nicht so gefährlich war; niemand möchte gegen die ‚political correctness‘ verstoßen, die von den westlichen Mächten diktiert wird: Assad muss weg! Der Patriarch sagte, dass er und viele andere Bischöfe mehrmals im Jahr im westlichen Ausland sind und Einladungen machen: kommt doch, geht auf die Straßen und sprecht mit den Leuten, den Christen usw. ihr müsst ja nicht mit Assad sprechen! – nein, sie kommen nicht;..."
Ich war 1987 in Syrien, den Vater von Assad gab es damals, und über den Strassen hingen grosse Parolen, die den Dank ausdrückten ...es gab keinen Hunger, Nomaden waren sesshaft geworden und in den Bazaren kriegte man alles . Die Leute waren immer sehr hilfsbereit, auch gastfreundlich. Damaskus wirkte sehr modern , auch Aleppo war wunderschön mit der alten Burg und dem Bazar . Nur als ich bei Lattakia trampte, erzählte mir jemand von dem Aufstand in Homs mit vielen Toten aber die USA haben schon früh Syrien zum Schurkenstaat erklärt ! Als ich von Istanbul nach Damaskus flog, war das Flugzeug voller Russen ! |