Reisekonzern Thomas Cook hofft auf Tunesien-Comeback
Mittwoch, 28. Dezember 2011, 11:48 Uhr
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Frankfurt (Reuters) - Europas zweitgrößter Reisekonzern Thomas Cook will wieder mehr Deutsche nach Tunesien locken.
Von der Revolution in dem Mittelmeerland vor knapp einem Jahr habe sich das Geschäft noch nicht erholt, sagte Thomas-Cook-Deutschlandchef Peter Fankhauser der "Frankfurter Rundschau" (Mittwochsausgabe). "Es dauert länger, als wir erhofft haben." Dennoch seien die Aussichten gut, da die politische Lage in dem Land stabiler werde und zudem das Preis-Leistungs-Verhältnis für Urlauber stimme. "Ich gehe davon aus, das wir im Sommer wieder ein gutes Tunesien-Geschäft sehen werden", sagte der Manager, der seine Karriere beim Schweizer Rivalen Kuoni begann.
Wegen der politischen Umwälzungen in Nordafrika Anfang des Jahres hatten viele Urlauber ihre Reisen storniert. Dem Thomas-Cook-Konzern, zu dem auch Anbieter wie Neckermann und Öger Tours sowie der Ferienflieger Condor gehören, sind dadurch sechs Millionen Euro Gewinn entgangen.
Die Vorzeichen für die Wintersaison sind nach Aussage von Fankhauser gut. Die Buchungen im Deutschlandgeschäft für das Winterhalbjahr lägen beim Umsatz "leicht über dem Vorjahr". Bei der Gästezahl liege der Reiseveranstalter noch fünf Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Im Januar aber werde sich "der Jahresvergleich sicherlich weiter verbessern", sagte er weiter.
Damit steht Thomas Cook besser da als Branchenprimus TUI. Der Konzern aus Hannover hatte vor drei Wochen eingeräumt, dass die Winterbuchungen im Deutschland-Geschäft um acht Prozent und der Umsatz um drei Prozent tiefer liegen. Seitdem habe die Nachfrage aber "spürbar zugenommen", ergänzte ein TUI-Sprecher.
Die in London börsennotierte Thomas Cook ist im abgelaufenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen gerutscht und stellt nun sämtliche Geschäftsbereiche auf den Prüfstand. |