http://www.bougainville-copper.eu/pageID_5695236.html
15.05.2007
Stasimethoden bei renommiertem Börsenforum?
Ein Kleinkrieg besonderer Art bringt Deutschlands größten Investoren-Chat ‚wallstreet-online’ in Bedrängnis. Vorwurf: Das bekannte Börsenforum übt ungerechtfertigt Zensur und toleriert rassistische Auswüchse Einzelner.
Bis dato galt „wallstreet-online“ unter Börsenfreaks als eine der ersten Adressen, wenn es Investoren darum ging, untereinander Erfahrungen, Tipps und Marktinformationen auszutauschen. Zwar muten manche der themenbezogenen Foren, bei ‚w-o’ Threads genannt, eher wie Treffpunkte spät pubertierender Junginvestoren an, hingegen überzeugen andere wiederum durch hochqualitative Beiträge. So auch das vor vier Jahren gegründete Forum zu Bougainville Copper, einer der weltgrößten Kupfer- und Goldminen. Kaum aber steht die Mine nach 18 Jahren bürgerkriegsbedingter Schließung nun vor der Wiedereröffnung, entspinnen sich urplötzlich Unruhen bislang nicht gekannten Ausmaßes in eben jenem Forum, dass bislang gerade wegen seines friedlichen Stils bekannt war.
Ausgelöst wurde das ganze mit dem Auftauchen eines Threadteilnehmers mit Namen „rentnerdasein“. Über Wochen hinweg hatte dieser mit beleidigenden, teils diskriminierenden sowie rassistischen Diskussionsbeiträgen die bis dahin friedfertige Community aufzumischen versucht. Obwohl er dabei mehrfach gegen die so genannten Boardregeln verstoßen hatte, schritten die Moderatoren des Forums nicht ein. Erst als die so von „rentnerdasein“ Verunglimpften begannen, sich verbal zur Wehr zu setzen, passierte es: erste Diskussionsteilnehmer wurden unter Schmähungen des besagten Unruhestifters, der sich einmal sogar selbst als „Moderator“ outete, gesperrt. Zudem haben der/die Moderatoren, die sich so sinnige Pseudonyme wie etwa MaatMOD, MadMOD etc. geben, gleich seitenweise Forenbeiträge aus dem Bougainville Thread gelöscht. Mit dabei: dutzende sachbezogener Texte und nicht etwa ausschließlich Junk-Postings. Irritierte Diskussionsteilnehmer, die dagegen protestierten, wurden kurzerhand mit Formulierungen wie „ein Moderator brauche seine Vorgehensweise nicht zu rechtfertigen“ abgespeist. Erneutes Insistieren führte dann meist zur Sperrung des betreffenden Teilnehmers. „Was wallstreet-online da veranstaltet“, so ein langjähriger Diskutant, „erinnert mich schon arg an Stasimethoden!“ Vor allem skandalös ist das Verhalten der Moderatoren dann, wenn sie nicht einschreiten, wenn Threadteilnehmer heftigst beleidigt werden: So wurde etwa aus dem Pseudonym „stiefelriemen“ ungestraft „stiefellecker“ und für den Teilnehmer „Nekro“ erfand besagtes „rentnerdasein“ das rassistische „Negro“.
Letzterer, ein Liechtensteiner Staatsbürger, hat inzwischen rechtliche Schritte gegen wallstreet-online eingeleitet. Zu den Vorkommnissen bei dem Internetdienstleister nehmen nun auch die Europäischen Aktionäre von Bougainville Copper Stellung: Es sei nicht hinnehmbar, so Aktionärssprecher Axel G. Sturm,, dass die Leitung eines offenen Forums verbale Angriffe rassistischer Art duldet und eindeutig sachliche Beiträge durch willkürliches Entfernen zensiert. „Hartnäckig“, so Sturm, „hält sich das Gerücht, das wallstreet-online seine unbezahlten Moderatoren bevorzugt in Kreisen geltungssüchtiger Möchtegernbörsianer rekrutiert. Indes, da sich diese Zeitgenossen hinter ihrem Pseudonym verstecken, ist das vermutlich nur schwer nachprüfbar.“ Schwerer dürfte da schon wiegen, dass wallstreet-online offensichtlich auch seine eigenen Statistiken manipuliert: So fiel urplötzlich das Bougainville Copper Forum aus den Ranglisten der meistgelesenen und meistdiskutierten Threads heraus. Aber gerade an diesen orientieren sich gewiefte Anleger gerne, wenn sie sich auf die Suche nach zukünftigen Highflyern machen. Eine Zensur wäre da fatal.
Dass Kriege, selbst Kleinkriege, nicht kursförderlich sind, dürfte der Vorstand der in der Berliner Bouchierstrasse beheimateten Aktiengesellschaft, schon jetzt am eigenen Leibe verspüren: Ganz gegen den allgemeinen Börsentrend stürzt die wallstreet-online Aktie (WKN 550714) seit gut zwei Monaten immer weiter ab: Von 7,16 € Ende Februar auf 4,47 € Mitte Mai 2007. „Wenn das so weiter geht“, schmunzelt Bougainville-Copper-Shareholder Axel G. Sturm, „dann verkaufen wir vielleicht demnächst ein paar unserer Minenaktien und schnappen uns die Mehrheit bei wallstreet-online!“ ----------- |