WTC-Einsturz: 3000 Grad Hitze

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Aus der FTD vom 12.9.2001  

WTC-Einsturz: 3000 Grad Hitze
Von Tillmann Prüfer und Christian Herbst

Das komplette Zusammenstürzen der Türme des World Trade Centers (WTC), nachdem sie von zwei Flugzeugen im oberen Bereich getroffen wurden, stellt Experten vor Rätsel.

"Normalerweise würde eine solche Stahlkonstruktion nur zusammenbrechen, wenn sie an der Basis getroffen wird", meint der Dresdner Statiker Rainer Melzer: "Stahl hat hohe Tragfähigkeitsreserven." Auch Abbruch-Ingenieur Martin Hopfe ist ratlos: "Es ist schwer vorzustellen, dass das Gewicht der oberen beschädigten Stockwerke ausgereicht hat, um die restlichen 300 Meter des Gebäudes wie ein Reißverschluss aufzureißen." Kurz vor dem Einsturz hatte sich im Süd-Turm eine weitere schwere Explosion ereignet.


Wolkenkratzer wie das WTC werden von einem Stahlskelett getragen und sind extrem widerstandsfähig. Der 417 Meter hohe Bau hatte selbst Orkane unbeschadet überstanden. Noch nie ist ein Gebäude von solcher Konstruktionsweise eingestürzt oder wurde gesprengt. Spreng-Ingenieur Walter Werner, langjähriger Vorsitzender der deutschen Sprenggesellschaft, hält es jedoch für unwahrscheinlich, dass sich ein zusätzlicher Sprengsatz im WTC befunden hat. Die Flugzeuge hatten beim Einschlag eine enorme Energie entladen. Eine Maschine vom Typ Boeing 767 wiegt beim Start bis zu 185,5 Tonnen. Bei einer Geschwindigkeit von 850 km/h hätte das Flugzeug eine Energie über fünf Milliarden Joule gehabt, was der Sprengkraft von 1,25 Tonnen TNT entspricht. Schlimmer noch könnte sich die Hitze des brennenden Kerosins ausgewirkt haben. Stahl schmelze bei 1200 Grad, bei einer Kerosin-Explosion könnten 2000 bis 3000 Grad entstehen, sagt Werner. Laut Klaus Klinge von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe kam eine enorme Sprengkraft hinzu. Eine Boeing 767 kann 90.000 Liter Treibstoff mitführen: "Eine solche Explosion entspricht einigen Tonnen TNT."


Nachdem die Stahlträger durch den Brand ihre Stabilität verloren hätten, sei das WTC in sich zusammengesunken, schätzt Werner. Jeder Turm hatte eine Masse von 800.000 Tonnen, durch die Erdanziehung entstünden enorme Kräfte, die genügten, um das Hochhaus bis zum letzten Stockwerk niederzureißen. Trotzdem: "Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass solch ein Gebäude so schnell zusammenbricht."



© 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration:  AP

    http://www.ftd.de/pw/in/FTDR0AYKIRC.html
 
 

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